Lasertechnik zur Erforschung des Weltraums in München zu sehen

Im Weltraum herrschen harsche Bedingungen wie Vakuum, extreme Temperaturschwankungen und hochenergetische ionisierende Strahlung. Aktuelle Entwicklungen aus dem Laser Zentrum Hannover zeigen selbst unter diesen Anforderungen eindrucksvolle Leistung bei hoher Stabilität.

Laserwinzlinge auf Spurensuche

So wird auf der LASER Messe ein Miniatur-Laserkopf zu sehen sein, mit dessen Hilfe organische Materie identifiziert bzw. analysiert werden kann. Als Bestandteil eines Laserdesorptions-Massenspektrometers (LD-MS) soll der von der Abteilung Laserentwicklung konzipierte Laserkopf im Rahmen der unbemannten EXOMARS Mission ab 2018 nach Spuren von Leben auf dem Mars suchen. Der Laserdioden-gepumpte, frequenzvervierfachte Festkörperlaser mit einer Emissionswellenlänge von 266 nm und einer Laserpulsenergie von mehr als 250 µJ zerlegt nichtverdampfbare organische Moleküle in Ionen, die sich anschließend in einem speziellen Massenspektrometer bestimmen lassen.

Technik, die den Bedingungen im All gewachsen ist, kann auch in rauer Fertigungsumgebung mit großer Prozesssicherheit betrieben werden. Für die terrestrische Materialanalyse unter extremen Umweltbedingungen eignet sich z.B. ein nur 35 g leichter und sehr robuster Laserkopf, der für die Analyse der Elementverteilung mittels laserinduzierter Plasmaspektroskopie (engl. LIBS: laser-induced breakdown spectroscopy) von Planetenoberflächen entwickelt wurde. Ausgestattet mit hochspezialisierter Elektronik erreicht das Laserleichtgewicht (

Laseroptiken mit Gütesiegel

Optische Beschichtungen von höchster Güte und anspruchsvollstem Design sind speziell in der Raumfahrt ausdrücklich gefordert. In Zusammenarbeit mit der ESA hat die Abteilung Laserkomponenten des LZH in den vergangenen zehn Jahren nicht nur die notwendigen Charakteristika für Weltraumoptiken definiert, sondern diese vielfach erfolgreich realisiert. Dabei konzentriert sich die Qualifizierung im besonderen Maße auf optische Verluste, spektrale Charakteristiken, Langzeitstabilität, laserinduzierte Zerstörung und strahlungsinduzierte Kontamination. Die notwendigen Kompetenzen zur Entwicklung, Modellierung und zum Online-Monitoring der Beschichtungsprozesse stellen die Hannoveraner Experten gerne jederzeit auch für irdische Fragestellungen zur Verfügung.

Laser auf Wellenjagd

Hochleistung ist auch bei der Detektion von Gravitationswellen gefragt. Mit einer auf dem Prinzip der Laserinterferometrie basierenden Technik will das amerikanische Observatorium LIGO winzige Verzerrungen des Raumes nachweisen. Dazu werden Laser mit hoher Ausgangsleistung in einem sehr stabilen, beugungsbegrenzten Strahl benötigt. Das LZH hat jüngst ein injektionsgekoppeltes Hochleistungslasersystem an den LIGO-Standort in Livingston ausgeliefert. Auf der LASER Messe zeigt das Institut aus dem mehrstufigen Gesamtsystem einen der 4 Nd:YAG Laserköpfe, deren Kristalle über fasergekoppelte Pumpdioden angeregt werden. Das Hochleistungslasersystem erreicht eine einfrequente Gesamtausgangsleistung von 210 Watt mit einem Grundmodeanteil von 88 %.

Für die Weltraumtechnik und ihre irdischen Anwendungsmöglichkeiten steht eine Expertencrew der niedersächsischen Laserschmiede am LZH-Stand C2.107 gerne Rede und Antwort.

Kontakt:
Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH)
Michael Botts
Hollerithallee 8
D-30419 Hannover
Tel.: +49 511 2788-151
Fax: +49 511 2788-100
E-Mail: m.botts@lzh.de
Das Laser Zentrum Hannover e.V. (LZH) ist eine durch Mittel des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr unterstützte Forschungs- und Entwicklungseinrichtung auf dem Gebiet der Lasertechnik.

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Michael Botts idw

Weitere Informationen:

http://www.lzh.de

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