Europäische Hochschulen sprechen mit einer Stimme


In Salamanca ist jetzt mit der European University Association (EUA) erstmals eine umfassende Interessenvertretung der europäischen Hochschulen gegründet worden. Sie entstand aus dem Zusammenschluss der Confederation of EU Rectors’ Conferences und der Association of European Universities (CRE) und vertritt die Hochschulen gegenüber der Europäischen Kommission , dem Europaparlament, dem Europarat und anderen supranationalen Organisationen. Wie zuvor die CRE organisiert die EUA nicht nur themenbezogene Konferenzen, sondern versorgt ihre Mitglieder auch mit Informationen und Konzepten zur Entwicklung der Hochschulen.

Die HRK, die die Vereinigung von CRE und Confederation aktiv unterstützt hat, begrüßt ausdrücklich, dass die europäischen Hochschulen nun mit einer Stimme sprechen. Die EUA repräsentiert die Rektorenkonferenzen der EU-Mitgliedsstaaten sowie zahlreicher anderer europäischer Staaten, inclusive der Türkei, und rund 550 europäische Universitäten von Portugal bis Russland und Aserbeidschan.

Zum ersten Präsidenten der EUA wurde mit großer Mehrheit Professor Eric Froment, früherer Präsident der Université de Lyon 2 gewählt. Außerdem im Vorstand vertreten sind Prof. Jaak Aaviksoo (Estland), Prof. Roderick Floud (Großbritannien), Prof. Andrei Marga (Rumänien), Prof. André Oosterlinck (Belgien), Prof. Lucy Smith (Norwegen), Prof. Carles Solà Ferrando (Spanien), Prof. Luc Weber (Schweiz) und Prof. Georg Winckler (Österreich).

Die in Salamanca versammelten Vertreter europäischer Hochschulen und Regierungen beschäftigten sich zugleich mit der Fortsetzung des Bologna-Prozesses und formulierten Empfehlungen an die europäischen Bildungsminister. Diese werden Mitte Mai 2001 in Prag die in Bologna im Juni 1999 begonnene Diskussion über den Europäischen Hochschulraum fortsetzen.

Die Hochschulvertreter sprachen sich für eine weitgehende Autonomie der Hochschulen bei der Mittelzuweisung, bei der Definition von Lehrinhalten und Forschungsbereichen und bei der Auswahl von Lehrenden und Studierenden aus. Sie bekannten sich nachdrücklich zu der in der Bologna-Erklärung geforderten Einführung gestufter Studiengänge überall dort, wo dies sinnvoll sei, und zur Verantwortung der Hochschulen dafür, ihre Studierenden für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Sie begrüßten ergänzende Maßnahmen wie ECTS und das Diploma Supplement, die die Internationalisierung des Hochschulbereichs erleichtern, und sprachen sich für eine verstärkte europäische Koordinierung der nationalen und regionalen Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Akkreditierung aus.

Das offizielle Schlussdokument der Salamanca-Konferenz wird in den nächsten Tagen auf den Homepages der Konferenz (www.salamanca2001.org) sowie der European University Association ( www.unige.ch.eua ) erhältlich sein.

Weitere Informationen finden Sie im WWW:

Media Contact

Susanne Schilden idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Aufbruchstimmung in der Alzheimer-Forschung

Bei der Alzheimer Erkrankung lagern sich Eiweiße im Gehirn ab und schädigen es. Prof. Dr. Susanne Aileen Funke von der Hochschule Coburg hat eine Methode gefunden, die solche gefährlichen Eiweißverbindungen…

Chronische Entzündungen durch Ansätze aus der Natur behandeln

Die interdisziplinäre Forschungsgruppe „nature4HEALTH“ hat jüngst ihre Arbeit aufgenommen. Das Team der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Universitätsklinikums Jena entwickelt ganzheitliche naturstoffbasierte Therapieansätze für die Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen. Chronische Entzündungen sind…

Antivirale Beschichtungen und Zellkultur-Oberflächen maßgeschneidert herstellen

Verfahren der Kieler Materialwissenschaft ermöglicht erstmals umfassenden Vergleich von Beschichtungen für biomedizinische Anwendungen. Der Halteknopf im Bus, die Tasten im Fahrstuhl oder die Schutzscheibe am Anmeldetresen in der Arztpraxis: Täglich…

Partner & Förderer