Drastische CO2-Einsparung möglich

Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie im Auftrag von Siemens erstellt hat.

Die Studie zeigt am Beispiel von München, wie eine moderne Großstadt ihren CO2-Ausstoß drastisch senken kann. Alle Experten sind sich einig, dass vor allem Städte eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz einnehmen müssen, weil sie für rund 80 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich sind.

Für München wurden für den Zeitraum bis 2058 ein optimistischeres und ein konservativeres Szenario untersucht. Im günstigeren Fall sinken die Emissionen um rund 90 Prozent auf 750 Kilogramm pro Einwohner und Jahr; in der konservativen Variante immerhin um 80 Prozent. Wenn alle Optionen zur Verbesserung der Energieeffizienz konsequent genutzt werden, wird der Strombedarf größtenteils aus regenerativen und CO2-armen Quellen gedeckt. In nur 30 Jahren sollte es CO2-arme Stadtteile geben.

Viele der nötigen Investitionen rechnen sich: So müssten in München bis 2058 für Altbausanierung und Neubauten nach dem Passivhausstandard 13 Milliarden Euro mehr aufgebracht werden als nach der derzeit gültigen Energiesparverordnung 2007. Umgerechnet auf alle Bürger wären das rund 200 Euro pro Jahr – etwa ein Drittel der jährlichen Gasrechnung. Diesen Mehrinvestitionen würden aber im Jahr 2058 Energieeinsparungen zwischen 1,6 und 2,6 Milliarden Euro gegenüberstehen. Pro Kopf wären das zwischen 1.200 und 2.000 Euro.

Die größten Hebel zur Minderung der Emissionen liegen laut der Studie in der optimierten Wärmedämmung der Gebäude, der regenerativen und CO2-armen Energieerzeugung sowie dem effizienten Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung, sparsamen Elektrogeräten und Beleuchtungssystemen. Beim Verkehr liegt das größte Einsparpotenzial in der Verringerung des Individualverkehrs durch die verstärkte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und dem Umstieg auf Elektrofahrzeuge.

Nach einer ersten Studie zu nachhaltigen Infrastrukturlösungen für die Metropolregion London im vergangenen Jahr, stellt Siemens nun die Infrastrukturanalyse für München „Sustainable Urban Infrastructure: München – Wege in eine CO2-freie Zukunft“ vor. Mit dem weltweiten größten Umweltportfolio mit rund 19 Milliarden Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2008 kann und will Siemens einen wichtigen Beitrag in der Diskussion leisten. (IN 2009.03.3)

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Studien Analysen

Hier bietet Ihnen der innovations report interessante Studien und Analysen u. a. aus den Bereichen Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Pharma, Ökologie und Umwelt, Energie, Kommunikation und Medien, Verkehr, Arbeit, Familie und Freizeit.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer