Bertram-Stiftung fördert Projekte zu Schwarmintelligenz für Morbus-Crohn-Patienten und dem chinesischen Gesundheitssystem

Den mit 3.000 Euro dotierten 1. Preis der Helmut-und-Gisela-Bertram-Stiftung für Wirtschaftswissenschaft erhält in diesem Jahr Jermain Christopher Kaminski. Er möchte mit der Förderung die Weiterentwicklung einer Website für Morbus-Crohn-Patienten vorantreiben und im Rahmen der Abschlussarbeit in den USA wissenschaftlich aufbereiten.

?Ich habe mich in den vergangenen Jahren und am Massachusetts Institute of Technology (MIT) umfassend mit dem Thema der Schwarmintelligenz beschäftigt, hierbei bin ich mit meinen Kollegen auf diese Anwendungsmöglichkeit gestoßen. Das Projekt ist ein soziales Netzwerk für Menschen, die an der Autoimmunerkrankung Morbus-Crohn leiden, deren konkrete Ursache und optimale Therapie nur unzureichend erforscht ist?, erklärt Kaminski die Idee.

Im März 2012 wird eine Vorversion der Website an der Ost- und Westküste gestartet. ?Es gibt in den USA und Europa zusammen rund 6 Millionen Patienten, bisher aber kaum Austausch und Vernetzung unter ihnen, trotz einer hohen Internetaffinität der oft jungen Patienten?, schildert er seinen Ansatzpunkt. In einem Netzwerk vom MIT, der Universität Köln, dem Savannah College of Art & Design, sowie Ärzten des Cincinatti Children´s Hospital und der Harvard Medical School wird die Website erarbeitet, die Prinzipien von Online-Dating, Wikipedia und Facebook vereint und mit entsprechenden Passungs-Algorithmen die Patienten miteinander verbindet.

?Es geht darum, ein Netzwerk zu ermöglichen, in welchem sich Patienten einfach über Therapieerfolge und innovative Behandlungsmethoden austauschen sowie lokal arrangieren können. Wir setzen dabei weniger auf medizinische Daten als vielmehr auf weiche Faktoren wie zum Beispiel Interessen oder die Familiensituation. Studien zur Homophilie und der Emergenz unterstützen diesen skalierbaren Ansatz, da die Konzentration auf kollektive Lösungen statt individueller Probleme die Kreativität des Schwarms erhöht. Wir sind glücklich, wenn wir die Lebensqualität der Menschen erhöhen können.?

Der mit 2.000 Euro ausgestattete zweite Preis geht an David Weis. Nach Abschluss seines Bachelors in ?Politik und Wirtschaft Ostasiens? studiert er seit 2008 gleichzeitig Wirtschaft und Medizin an der Universität Witten/Herdecke. Er möchte mit dem Preisgeld seine Master-Arbeit über die Krankenversicherung in China vor Ort erstellen. ?In China sind zurzeit etwa 90 Prozent der Bevölkerung krankenversichert. Das ist erst mal ein Erfolg der Reformbemühungen, auch wenn man über den Zugang und den unzureichenden Schutz viel diskutieren kann?, schildert er seine Idee.

?Mir geht es darum herauszufinden, welche weiteren Reformen nötig sind, um das bevölkerungsreichste Land zukunftssicher zu machen.?

Die Eheleute Gisela und Helmut Bertram haben 1998 einen Fonds gegründet, aus dessen Erträgen die Universität gefördert wird. Eine der Förderungen besteht in einem Reisekosten-Zuschuss für Wirtschaftswissenschaftler, die im Ausland eine vielversprechende Abschlussarbeit beginnen wollen.

Außerdem können Studierende der Universität Witten/Herdecke Studienbeihilfen, Stipendien und Reisekostenzuschüsse aus der Bertram-Stiftung erhalten. Überzeugt hat die Stiftung insbesondere das Witten/Herdecker Konzept einer fachlich hochqualifizierten und praxisorientierten Ausbildung in Verbindung mit dem Angebot des Studium fundamentale.

Weitere Informationen unter 02302/926-805/849 Bilder der Preisträger bieten wir zum Download an unter http://www.uni-wh.de/universitaet/presse/presse-details/artikel/bertram-stiftung-foerdert-projekte-zu-schwarmintelligenz-fuer-morbus-crohn-patienten-und-dem-chinesi/

Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine
Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als
Modelluniversität mit rund 1.300 Studierenden in den Bereichen Gesundheit,
Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma
Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit
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Kay Gropp Universität Witten/Herdecke

Weitere Informationen:

http://www.uni-wh.de

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