Bauhaus Lectures Dessau 2009

Die vierte „Bauhaus Lectures“ am 28. Mai 2009 steht unter dem Titel „Moderne Lebenswelten“. Die Reihe, die von der Hochschule Anhalt gemeinsam mit der Stiftung Bauhaus Dessau ausgerichtet wird, stellt in diesem Jahr die Frage nach der zeitgemäßen Lebensweise: Was haben uns die klassischen Vorstellungen von Bauhaus und Moderne heute noch zu sagen? In welcher Weise bestimmen die modernen Prinzipien noch unser Leben?

Das Ziel des Bauhauses war nicht nur das einzelne Werk, das konkrete Haus oder die einzelne Siedlung. Es ging vielmehr darum, durch die funktionale Gestaltung dieser Räume das Leben vom Ballast der bürgerlichen Kultur des 19. Jahrhunderts zu befreien: Jeder sollte angemessenen Raum und mehr Zeit erhalten, um sich individuell entfalten zu können. Dieses Versprechen des Bauhauses wirkt bis heute.

Die gegenwärtigen ökonomischen und ökologischen Krisen stellen nun erneut die Frage nach der Lebensweise. Zu lange wurden Antworten nur von den Sozial- und Ingenieurwissenschaften erwartet. Der Lebensstil wurde als mehr oder minder individualisierte Konfektionierung des Lebens begriffen. Zwar sind die avantgardistischen Gestaltungsprinzipien des Bauhauses höchst erfolgreiche Geschäftsmodelle im Prozess der Modernisierung auf breiter gesellschaftlicher Grundlage geworden. Doch die kulturelle Globalisierung, die nicht mit der ökonomischen synchron verläuft, kündigt diese Übereinstimmung von kultureller Modernität und ökonomischer Modernisierung auf: Formale Einheitlichkeit und individuelle Vielfalt, „Standard“ und „Elite“ sortieren sich heute völlig neu.

Die Architekturhistoriker Sokratis Georgiadis von der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart und Claude Lichtenstein aus Zürich fragen daher nach den historischen und aktuellen Bezügen von gestalterischen Entwürfen und sozialen Lebensweisen. Harry Lehmann vom Umweltbundesamt in Dessau und Mechthild Schmidt von der New York University untersuchen die komplexen Schnittstellen in den digitalen Medien, die reale und virtuelle Welt trennen. Sigrun Prahl, Architektin aus Berlin, und Gertrude Helm aus dem Stadtplanungsamt Aachen fragen danach, wie sich die Entfaltung von Sinnlichkeit mit den Systemen in Raumplanung und Gestaltung vermittelt. Ist Ikea mit seiner Ideologie des „demokratischen Designs“ das Bauhaus von heute? Darauf antworten Karin Bruns von der Kunstuniversität Linz und Michael Mönninger von der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Julia Böge von q.e.d. Berlin fragt zum Schluss nach dem Zusammenhang von Mode und Moderne.

Kontakt:
Stiftung Bauhaus Dessau
Katja Klaus
E-Mail: sevice@bauhaus-dessau.de
Tel.: 0340 6508-250
Hochschule Anhalt (FH)
Kathrin Beyer
E-Mail: k.beyer@afg.hs-anhalt.de
Tel.: 0340 5197 1511

Media Contact

Eileen Klötzer idw

Weitere Informationen:

http://www.hs-anhalt.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-basierte Software in der Mammographie

Eine neue Software unterstützt Medizinerinnen und Mediziner, Brustkrebs im frühen Stadium zu entdecken. // Die KI-basierte Mammographie steht allen Patientinnen zur Verfügung und erhöht ihre Überlebenschance. Am Universitätsklinikum Carl Gustav…

Mit integriertem Licht zu den Computern der Zukunft

Während Computerchips Jahr für Jahr kleiner und schneller werden, bleibt bisher eine Herausforderung ungelöst: Das Zusammenbringen von Elektronik und Photonik auf einem einzigen Chip. Zwar gibt es Bauteile wie MikroLEDs…

Antibiotika: Gleicher Angriffspunkt – unterschiedliche Wirkung

Neue antimikrobielle Strategien sind dringend erforderlich, um Krankheitserreger einzudämmen. Das gilt insbesondere für Gram-negative Bakterien, die durch eine dicke zweite Membran vor dem Angriff von Antibiotika geschützt sind. Mikrobiologinnen und…

Partner & Förderer