Kurzarbeit ist kein Abstellgleis

Zur Kurzarbeit waren bisher nur die Gesamtzahlen der Anmeldungen, der dann tatsächlich betroffenen Beschäftigten sowie der die Kurzarbeit einsetzenden Firmen verfügbar. Das IAB analysierte jetzt erstmals genauer den von Kurzarbeit betroffenen Personenkreis. Dazu wurden die Abrechnungslisten aus der Stadt Nürnberg für den Zeitraum von Juni 2008 bis Juni 2010 detailliert erfasst.

Heraus kam: Die Kurzarbeiter verblieben im Durchschnitt fünf Monate in Kurzarbeit und mussten im Schnitt weniger als 50 Ausfallstunden hinnehmen. Befürchtungen, dass Kurzarbeit im großen Stil als Abstellgleis für nicht mehr benötigte Beschäftigte genutzt wird, haben sich der IAB-Studie zufolge damit nicht bestätigt.

Der Einsatz von Kurzarbeit sei für die Betriebe nicht kostenlos, betonen die Arbeitsmarktforscher. Die Betriebe würden Kurzarbeit daher vor allem dazu nutzen, um Mitarbeiter mit wertvollem betriebsspezifischem Wissen bei vorübergehendem Arbeitsausfall zu halten.

Im Jahr 2010 wurde von den Betrieben die Last der Kurzarbeit jedoch auf immer weniger Schultern verteilt, berichtet das IAB. Indem einige Beschäftigte in Kurzarbeit belassen wurden, hätten die Betriebe die Kurzarbeit bei Bedarf problemlos wieder ausweiten können.

Die IAB-Studie im Internet: http://doku.iab.de/kurzber/2011/kb1511.pdf

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Wolfgang Braun idw

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