Kommunale Wirtschaftsförderung in Deutschland steht vor neuen Herausforderungen

Die kommunale Wirtschaftsförderung verändert sich kontinuierlich. Nach wie vor sind „klassische“ Aufgaben wie Bestandsbetreuung, Gewerbeflächenbereitstellung und Standortmarketing sehr wichtig.

Nach der jüngsten Umfrage des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) kommen auf die Wirtschaftsförderung jedoch neue Aufgaben zu, die zusätzliche Qualifizierungen erfordern. Dazu gehören Clustermanagement, Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik sowie Maßnahmen einer präventiven Wirtschaftspolitik. Auch heißt es für die Wirtschaftsförderung, in politisch aktuellen Themen „Flagge zu zeigen“, so zurzeit beispielsweise in der Diskussion um die Verortung des Einheitlichen Ansprechpartners nach der EU-Dienstleistungsrichtlinie, in der die Wirtschaftsförderung eine wichtige Rolle spielt. Der Erwartungsdruck auf die Wirtschaftsförderung wächst – bei vielerorts knapper werdenden finanziellen und personellen Ressourcen.

Vor allem Großstädte, die meist über mehr Mitarbeiter in der Wirtschaftsverwaltung verfügen, engagieren sich bereits in der Clusterpolitik, der Technologie- und Innovationsförderung oder der Ansiedlung von Creative Industries. Auch auf den wachsenden Einfluss der europäischen Ebene wird in Großstädten in stärkerem Maße reagiert: mit der Beantragung von Fördermitteln, konkreten Projekten oder Arbeitsgruppen.

Gut die Hälfte der Kommunen thematisiert mittlerweile den prognostizierten „Fachkräftemangel“ als aktuelles Handlungsfeld. Vor allem in den technischen Berufen und bei unternehmensorientierten Dienstleistungen wird der Mangel an Fachkräften spürbar. Wirtschaftsförderung, Industrie- und Handelkammern, die Agenturen für Arbeit, aber auch die betroffenen Unternehmen selbst arbeiten hier Hand in Hand an Lösungen.

Europäisierung, Globalisierung und technisch-ökonomischer Strukturwandel haben in den letzten Jahren die Arbeit der kommunalen Wirtschaftsförderung verändert. Wirtschaftsförderung ist in den Kommunen wichtiger geworden. Künftig werden jedoch viele Aufgaben von der lokalen Wirtschaftsförderung nicht mehr allein gelöst werden können. Kommunen müssen in stärkerem Maße auch in der Wirtschaftsförderung miteinander kooperieren, wenn sie sich im internationalen Wettbewerb um Arbeitsplätze und Investitionen behaupten und die zunehmend arbeitsintensivere Betreuung des wirtschaftlichen Bestandes gewährleisten, wenn nicht sogar verbessern wollen.

Diese und weitere Befragungsergebnisse der aktuellen Difu-Umfrage sind im jüngsten Difu-Paper „Kommunale Wirtschaftsförderung 2008: Strukturen, Handlungsfelder, Perspektiven“ zusammengefasst. Das Institut befragte bereits zum dritten Mal die Wirtschaftsförderungsstellen aller deutschen Städte mit mehr als 50 000 Einwohnern. Die Vorgängerumfragen wurden in den Jahren 1995 und 2001 durchgeführt.

Grafiken und Hintergrundinformationen:
http:///publikationen/difu-berichte/2_08/07.phtml
Weitere Informationen
Dr. Beate Hollbach-Grömig, Telefon: 030/39001-293, hollbach-groemig@difu.de

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Sybille Wenke-Thiem idw

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