IMK-Indikator: Rezessionsgefahr weiterhin niedrig – Stagnation jedoch durchaus möglich
Die aktuelle Vorhersage beruht auf dem Datenstand von Anfang Mai. Für den laufenden Monat weist der Indikator eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 4,4 Prozent aus. Für Juni liegt das Risiko bei 2,3 Prozent, und für Juli bei nur 1,1 Prozent. Damit sind alle drei Werte nach dem Ampel-System des Indikators eindeutig der grünen Klasse (geringe Rezessionswahrscheinlichkeit unter 30 Prozent) zuzuordnen.
In der geringen Rezessionswahrscheinlichkeit für alle drei Prognosemonate spiegelt sich die derzeit verhalten positive Entwicklung der Stimmungs- und wichtiger Finanzmarktindikatoren wider. Dazu zählen das Geschäftsklima nach dem ifo-Index sowie der weiterhin rückläufige Spread zwischen Unternehmens- und Bundesanleihen (corporate spread).
Anders als im vergangenen Monat tragen darüber hinaus auch die aktuell positiven Signale der realwirtschaftlichen Indikatoren zur niedrigen Rezessionswahrscheinlichkeit bei. So stiegen die Auftragseingänge und die Produktion jüngst wieder etwas an.
Das niedrige Rezessionsrisiko dürfe jedoch keinesfalls als Anzeichen für den Eintritt der deutschen Wirtschaft in einen nachhaltigen Aufschwung missverstanden werden, betonen die Forscher des IMK. „Der Indikator zeigt uns, dass die Gefahr einer Rezession nach der gängigen technischen Definition sehr gering ist“, erklärt Konjunkturexperte Peter Hohlfeld.
Darunter verstehen Wirtschaftsforscher einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um jeweils mindestens 0,5 Prozent in zwei aufeinander folgenden Quartalen. Eine Stagnationsphase, in der sich die Wirtschaftsentwicklung bei oder nahe an null Prozent bewegt, könne hingegen nicht ausgeschlossen werden.
Der IMK Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.
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