Bauprognose 2008: Trotz zunehmender gesamtwirtschaftlicher Risiken 3 % Umsatzwachstum

Die deutsche Bauindustrie sieht derzeit gute Chancen, dass der Bauaufschwung – trotz zunehmender gesamtwirtschaftlicher Risiken – über die Jahreswende hinweg bis in das Jahr 2008 hinein „trägt“. Wie der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie heute in Berlin in seiner Herbstpressekonferenz mitteilte, rechnet die Branche für 2008 mit einem Umsatzplus von nominal 3 %.

Wie schon 2007 wird die Baukonjunktur vor allem vom Wirtschaftsbau und vom öffentlichen Bau getragen. Allerdings dürften die positiven Umsatzerwartungen nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Unternehmen auch weiterhin unter ausgesprochen schwierigen Marktbedingungen behaupten müssten. Keitel verwies in diesem Zusammenhang vor allem auf steigende Baustoffpreise und Personalengpässe, die sich allmählich insbesondere bei Bauingenieuren abzeichnen.

Den Bauaufschwung sieht Keitel aber nur dann gesichert, wenn die Politik die „richtigen“ wirtschafts- und investitionspolitischen Weichenstellungen vornimmt. Vor allem müsse die Bundesregierung bei der Erneuerung der sozialen Sicherungssysteme „Kurs halten“. Für den Investitionsstandort Deutschland wäre es ein schlimmes Signal, wenn es zu einer „Rolle rückwärts“ beim Arbeitslosengeld für Ältere käme.

Keitel: „Ich warne davor, die Agenda 2010 gerade in einem Punkt aufzuweichen, in dem sie unbestreitbar Erfolge vorweisen kann: Immerhin ist in den vergangenen zwölf Monaten die Arbeitslosigkeit der 55- bis 64-jährigen insgesamt um 20 % gesunken, in der Bauwirtschaft bei gewerblichen Arbeitnehmern um 18 % und bei Bauingenieuren sogar um 34 %“.

Ebenso wichtig ist es für Keitel, dass neben den Kommunen auch der Bund nach einem Jahr rückläufiger Investitionen 2008 neue investitionspolitische Akzente setzt. Um den Prozess der Haushaltskonsolidierung nicht zu gefährden, sollte sich dabei endlich auch der Bund zu öffentlich-privaten Partnerschaften bekennen. Es komme jetzt darauf an, eine zweite Staffel von PPP-Verkehrsprojekten auf den Markt zu bringen. Keitel: „Werden diese Weichenstellungen heute nicht vorgenommen, so riskiert die Politik, dass der gesamtwirtschaftliche Aufschwung – vor allem auch der Bauaufschwung – spätestens 2009 zusammenbricht. Mit allen Konsequenzen etwa für die Beschäftigung. Für die deutsche Bauwirtschaft wäre dies ein schwerer Rückschlag im laufenden Erholungsprozess. Wir brauchen mehr als zwei Aufschwungjahre, um die Schäden aus zehn Jahren Baukrise zu beseitigen.“

Für die 2. Hälfte des Jahres 2007 erwartet Keitel die Fortsetzung des „moderaten Aufwärtstrends“. Die deutsche Wirtschaft bleibe insgesamt auf Wachstumskurs. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen des deutschen Verarbeitenden Gewerbes zeige sich vom steigenden Euro-Dollar-Kurs vorerst noch unbeeindruckt. Und auch die Städte und Gemeinden hätten ihre jahrelange Investitionszurückhaltung an vielen Stellen endlich aufgegeben. Der schwache Wohnungsbau werde deshalb den positiven baukonjunkturellen Trend nicht „kippen“.

Keitel: „Wir gehen davon aus, dass der starke Wirtschaftsbau 2007 für ein erfreuliches Wachstum der baugewerblichen Umsätze von nominal 4,5 % sorgen wird.“

Media Contact

Dr. Heiko Stiepelmann presseportal

Weitere Informationen:

http://www.bauindustrie.de

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