Arbeitslose mit Migrationshintergrund: Sprachförderung allein greift häufig zu kurz
Gute Deutschkenntnisse seien zwar eine wichtige Voraussetzung für die Integration in den Arbeitsmarkt, doch aufgrund der oft nur geringen beruflichen Qualifikationen bleibe ein hohes Arbeitslosigkeitsrisiko weiter bestehen, zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Axel Deeke, der Autor der Studie, schlägt deshalb vor, die Betroffenen zusätzlich beruflich zu qualifizieren.
Der Erwerb berufsbezogener Deutschkenntnisse sei für Arbeitslose mit Migrationshintergrund eine „notwendige, aber keine hinreichende Voraussetzung“ für bessere Beschäftigungschancen, schreibt IAB-Arbeitsmarktforscher Deeke. Die Ergebnisse der gemeinsam von der Bundesagentur für Arbeit und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) finanzierten Sprachkurse seien bisher „vergleichsweise unbefriedigend“: Von den Teilnehmern in den Jahren 2004 und 2005 waren sechs Monate nach der Maßnahme immer noch mehr als die Hälfte arbeitslos gemeldet.
Grund dafür sei die niedrige Qualifikation der Teilnehmer: Rund die Hälfte der bisher geförderten Personen hat keinen Hauptschulabschluss, fast 90 Prozent können keine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen. Dies deute laut Deeke darauf hin, dass die Betroffenen „vermutlich auch unabhängig von ihrem Migrantenstatus erhebliche Probleme am Arbeitsmarkt haben.“
Die berufsbezogenen Sprachkurse dürften deshalb jedoch nicht als Misserfolg gewertet werden, warnt die IAB-Studie. Vielmehr seien sie bei den gering qualifizierten Arbeitslosen mit Migrationshintergrund als Vorbereitung oder Ergänzung zu einer beruflichen Qualifizierung auch künftig sinnvoll.
Für bereits beruflich Qualifizierte sollte die bisherige Strategie, allein berufsbezogene Deutschkenntnisse zu vermitteln, beibehalten werden.
Die IAB-Studie „Arbeitslose mit Migrationshintergrund: Sprachförderung allein greift häufig zu kurz“ kann unter http://doku.iab.de/kurzber/2007/kb0307.pdf abgerufen werden.
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