Zinstrend Oktober 2005
Die Wirtschaft im Euroraum nimmt allmählich Fahrt auf. Nach Einschätzung der Postbank dürfte sich dabei vor allem die Binnennachfrage verstärken und damit der Konjunkturaufschwung nachhaltiger werden. Gleichzeitig nehmen aber auch die Inflationsgefahren zu. Vor diesem Hintergrund halten es die Volkswirte der Postbank für wahrscheinlich, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins spätestens gegen Mitte nächsten Jahres von 2,0 Prozent auf 2,25 Prozent anhebt.
Nach einem schwachen ersten Halbjahr zeichnet sich in Deutschland für das zweite Halbjahr ein robusteres Wachstum ab. Anzeichen hierfür liefert insbesondere die Industrie: Nicht nur die Auftragseingänge, auch die Produktion ist in den letzten Monaten deutlich gewachsen. Zudem hat sich die Stimmung in der Industrie und im Dienstleistungssektor trotz hoher Energiepreise europaweit weiter aufgehellt und lässt damit auf eine anhaltende Konjunkturerholung hoffen. Insgesamt dürfte sich das Wirtschaftswachstum im Euroraum nach Meinung der Postbank Volkswirte von voraussichtlich 1,3 Prozent in diesem Jahr auf 1,7 Prozent im nächsten Jahr erhöhen. Hauptwachstumsrisiko bleibt allerdings ein zu hoher Ölpreis. Dieser ist auch der Hauptrisikofaktor für die Inflation. So stieg die Inflationsrate im Euroraum im September ölpreisbedingt auf 2,5 Prozent, dem höchsten Wert seit Mai letzten Jahres.
Inflationsgefahren drohen auch vom beschleunigten Geldmengenwachstum. Das kann die europäischen Währungshüter nicht ungerührt lassen. Auf ihrer jüngsten Ratssitzung betonte die EZB daher auch verstärkt die Inflationsrisiken. Angesichts weiterhin drohender Wachstumsrisiken dürfte die EZB die Leitzinsen zwar noch einige Zeit unverändert lassen. Sobald sich die Konjunktur aber nachhaltig erholt hat, wird die EZB nach Einschätzung von Postbank Research ihren Leitzins anheben, um die Inflation in Schach zu halten.
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