IW-Konjunkturprognose 2004 – Beschäftigungsabbau läuft aus

In seiner neuesten Konjunkturprognose beurteilt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) die Lage auf dem Arbeitsmarkt nicht ganz so düster wie die wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute in ihrem Gemeinschaftsgutachten. Nach IW-Rechnung kommt der Beschäftigungsabbau in der Gesamtwirtschaft im Laufe des Jahres 2004 zu einem Ende und die Zahl der Erwerbstätigen geht im Jahresschnitt nicht weiter zurück – die Institute kalkulieren immerhin noch mit einem Minus von 105.000 Stellen. Die Arbeitslosigkeit wird dementsprechend nach Meinung der IW-Prognostiker im nächsten Jahr bei knapp 4,4 Millionen Personen verharren.

Das reale Bruttoinlandsprodukt wird 2004 um voraussichtlich 1 3/4 Prozent zulegen, wobei die IW-Prognose voraussetzt, dass die anstehenden Arbeitsmarkt- und Sozialreformen zügig umgesetzt werden, die Steuerreform vorgezogen wird und die kommende Tarifrunde zu moderaten Lohnabschlüssen führt. Das Exportwachstum bleibt weiter hinter den Möglichkeiten zurück. Bei einer erwarteten Zunahme des preisbereinigten Welthandels in Höhe von über 6 Prozent legen die deutschen Exporte im nächsten Jahr nur um preisbereinigt 4 1/2 Prozent zu. Die derzeit niedrige Kapazitätsauslastung und die wirtschaftspolitischen Unsicherheiten verhindern einen kräftigen Investitionsschub. So wird bei den Ausrüstungsinvestitionen im nächsten Jahr mit einem realen Wachstum von 3 1/2 Prozent keine große Erholung eintreten. Lediglich Ersatzbeschaffungen – auch angetrieben durch die lange Investitionsflaute – setzen Impulse. Mittelfristig werden die Wachstumsmöglichkeiten der deutschen Wirtschaft durch den geringen Aufbau neuer Kapazitäten daher beschränkt bleiben.

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