Dienstleistungsbereich bleibt weiter Jobmotor

Die aktuellen Ergebnisse der vierteljährlich durchgeführten Konjunkturstatistischen Erhebung in bestimmten Dienstleistungsbereichen belegen, dass der Jobmotor Dienstleistungsbereich auch in den vier Quartalen des Jahres 2007 sowie im ersten Quartal des Jahres 2008 kontinuierlich weiterlief.

Im Ergebnis der jährlich mittels einer 15%-Stichprobe durchgeführten Strukturerhebung im Dienstleistungsbereich stiegen die Umsätze im Jahr 2006 gegenüber dem Vorjahr um 55,9 Milliarden Euro (+ 8,0%) auf 755,8 Milliarden Euro.

Zu den ausgewählten Dienstleistungsbereichen zählen die sehr heterogenen Wirtschaftszweige Verkehr, Nachrichtenübermittlung, Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen, Datenverarbeitung und Datenbanken, Forschung und Entwicklung sowie sonstige unternehmensnahe Dienstleistungen.

Interessant ist die Struktur der Unternehmen und Einrichtungen in diesen Dienstleistungsbereichen. Fast drei Viertel der Unternehmen und Einrichtungen (73,1%) hatten 2006 einen Jahresumsatz von weniger als 250 000 Euro. Sie erzielten aber insgesamt nur 5,9% der in diesen Bereichen erwirtschafteten Umsätze und beschäftigten nur 15,3% der insgesamt tätigen Personen.

Im Bereich Verkehr arbeiteten mehr als 1,3 Millionen Personen in knapp 85 750 Unternehmen, darunter mehr als zwei Drittel (68,2%) in Unternehmen im Landverkehr. Sie erzielten im Jahr 2006 einen Umsatz von 206,2 Milliarden Euro. Gegenüber 2005 waren im Verkehrsbereich knapp 43 500 Personen (+ 3,4%) mehr beschäftigt. Der Umsatz stieg im Vorjahresvergleich um 17,3 Milliarden Euro (+ 9,2%).

Die knapp 9 400 Unternehmen, die auf dem Gebiet der Nachrichtenübermittlung wirtschaftlich tätig waren, darunter mehr als 8 200 (87,6%) als Post- und Kurierdienstleister, beschäftigten im Jahr 2006 knapp 648 650 Personen (3,6% mehr als im Vorjahr) und realisierten einen Umsatz von 103,1 Milliarden Euro (2,2% weniger als im Vorjahr). Die mehr als 1 150 Unternehmen der Fernmeldedienste erzielten im Jahr 2006 mit knapp einem Drittel der Beschäftigten (203 750 Personen) im Wirtschaftszweig Nachrichtenübermittlung drei Viertel des gesamten Umsatzes (77,4 Milliarden Euro).

Im Bereich der Datenbanken und Datenverarbeitung waren 2006 mehr als 51 750 Unternehmen tätig. Hier gab es 416 050 Beschäftigte (20 150 Arbeitsplätze mehr als 2005); der Umsatz lag bei 63,7 Milliarden Euro und damit um 2,0 Milliarden Euro (+ 3,3%) über dem des Vorjahres.

Mehr als 363 050 Unternehmen (22 950 mehr als im Jahr 2005) waren im Wirtschaftsbereich der sonstigen unternehmensnahen Dienstleister tätig, von denen 68,3% als Einzelunternehmen geführt wurden. In diesem Bereich werden Unternehmen und Einrichtungen mit sehr heterogenen wirtschaftlichen Tätigkeiten zusammengefasst dargestellt, die von Freiberuflern wie Rechtsanwälten, Steuerberatern und Architekten bis zu Reinigungsfirmen, Detekteien und Inkassobüros reichen. Der Rolle als Jobmotor wurden die sonstigen unternehmensnahen Dienstleister wieder gerecht. Mit 3,4 Millionen Personen war hier mehr als die Hälfte (53,5%) der in den ausgewählten Dienstleistungsbereichen nachgewiesenen Beschäftigten tätig.

Im Vorjahresvergleich stieg die Anzahl der Arbeitsplätze um mehr als 277 950 (+ 8,8%); der erwirtschaftete Umsatz stieg um 26,1 Milliarden Euro (+ 12,7%). Die sonstigen unternehmensnahen Dienstleister erzielten 2006 einen Umsatz in Höhe von knapp 232,3 Milliarden Euro, das entsprach durchschnittlich rund 639 800 Euro je Unternehmen.

Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise finden Sie im Internet-Angebot von Destatis unter http://www.destatis.de, Pfad:
Weitere Themen –> Finanzdienstleistungen, Dienstleistungen –> Dienstleistungen sowie in der Fachserie 9, Reihe 1 bzw. Reihe 2, die kostenlos im Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes unter:

http://www.destatis.de/publikationen, Suchwort „Strukturerhebung“, abrufbar ist.

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