Zusammenarbeit statt Einzellösungen für Luftfracht

In seiner Juni-Sitzung hat das Monitoring Komitee für das INTERREG IVB Programm im Ostseeraum das Projekt „Baltic.AirCargo.Net“ genehmigt. Mit diesem Projekt soll in den nächsten drei Jahren unter der Leitung der Hochschule Wismar mit Projektpartnern aus Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen, Schweden, Weißrussland und Großbritannien dem Luftfrachtmarkt im Ostseeraum eine neue Zukunftsperspektive verliehen werden.

Die Projektleitung an der Hochschule Wismar wird von Prof. Dr. Gunnar Prause und Anatoli Beifert übernommen. Gemeinsam mit renommierten Partnern und einem Gesamtbudget von rund 3 Millionen Euro soll der Ostseeraum logistisch besser an die südlichen Teile Europas angebunden werden. Durch die Stärkung des Luftfrachtsektors will das Projektteam wirtschaftlich neue Impulse setzen.

Die Projektidee wurde gemeinsam von der Hochschule Wismar und dem zweiten Wismarer Projektpartner, dem Forschungsverbund „High Competence Network“ (HCN) Wismar entwickelt. Diese basiert auf der Erkenntnis, dass es im Ostseeraum zwar eine Reihe gut ausgebauter regionaler Flughäfen gibt, diese aber momentan vom internationalen Luftfrachtmarkt isoliert sind und ihre Zukunftsperspektiven nicht erkennen. Gerade den gut ausgebauten und leistungsstarken Clusterstrukturen um die Ostsee können durch eine neue gemeinsame IT-Infrastruktur und durch neue Konzepte in der Luftverkehrslogistik neue Wachstumsimpulse verliehen werden. Ein Beispiel dafür stellt das Konzept der „Flying Trucks“ dar. Hier setzt das „Baltic.AirCargo.Net“ an und bringt leistungsstarke Partner aus Wissenschaft, öffentlicher Verwaltung und dem Lufttransportbereich zusammen, um Regionalflughäfen und ihrem Hinterland neue wirtschaftliche Perspektiven zu verleihen.

Alle deutschen Partner stammen aus Mecklenburg-Vorpommern. Neben den beiden bereits erwähnten Wismarer Partnern sind die Flughäfen in Rostock-Laage und Parchim durch die beiden Projektpartner, den Landkreis Parchim und die Stadt Laage, vertreten. „Dabei zielt das Projekt nicht nur darauf ab, einseitig den Lufttransport im Ostseeraum zu fördern. Neben ökonomischen Überlegungen bleiben dabei auch ökologische Blickweisen im Fokus des Projektes“, betont Prof. Prause. Ihn freut an diesem Projekt besonders, dass bereits fünf Jahre nach dem ersten logistischen EU–Projekt an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften die Hochschule Wismar als leitender Projektpartner mit dem Baltic.AirCargo.Net agieren darf. „Mit Projekten wie diesen gelingt es uns auf Augenhöhe mit Partnern aus London, Warschau oder Tampere als Projektleitung zu arbeiten und Wismar als internationales Kompetenzzentrum auf europäischer Ebene zu etablieren. Dies ist das Ergebnis unserer langjährigen, engagierten internationalen Arbeit an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften“, so Prof. Prause.

Das Projekt setzt bei der Beobachtung an, dass die Regionen im Ostseeraum in Bezug auf ihre Flughäfen und dem damit verbundenen Hinterland als Akteure isoliert und ohne Wahrnehmung benachbarter Regionen operieren. So besitzt jeder Regionalflugplatz seine eigene Strategie, seine eigene Infrastruktur und seine eigenen Wirtschafts- und Rahmenbedingungen, wobei jegliche Zusammenarbeit zwischen den regionalen Behörden mit ihren Flughäfen fehlt. Deshalb zielt das Projekt auf eine Stärkung der Betriebsumgebung im Luftfrachtbereich durch nachhaltige Aktivitäten zur Belebung der Nachfrage und der Wirtschaftlichkeit des Luftverkehrs im Ostseeraum. Hierbei wird die Erhöhung der Benutzerfreundlichkeit sowie die kontinuierliche Leistungssteigerung der Regionalflughäfen durch den Einsatz von IT-Netzwerken im Mittelpunkt stehen. Das Projekt wird mit seinen Ergebnissen im Bereich Verkehrspolitik zur Ostseestrategie beitragen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Gunnar Prause, Tel.: (03841) 753 297 bzw. E-Mail: gunnar.prause@hs-wismar.de oder Anatoli Beifert, Tel.: 03841 753 634 bzw. E-Mail: anatoli.beifert@hs-wismar.de

Media Contact

Kerstin Baldauf idw

Weitere Informationen:

http://www.hs-wismar.de

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