Alternative Treibstoffe für den öffentlichen Verkehr

Wie sieht die Zukunft des öffentlichen Regionalverkehrs aus? Welche Treibstoffe als Alternative zu Erdöl sind wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll? Und wie kann der Umstieg auf neue Treibstoffe und Antriebssysteme effektiv organisiert werden?

Diesen Fragen stellt sich das Projekt „Alternative Treibstoffe und umweltschonende Antriebssysteme im öffentlichen Regionalverkehr“. Der Studiengang „Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement“ der FH JOANNEUM arbeitet dabei mit der Mürztaler Verkehrsgesellschaft zusammen, das Projekt wird finanziert in der Programmlinie „A3plus“ vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT). Das Fördervolumen beträgt rund 70.000 Euro.

MVG Geschäftsführer Peter Cervenka und Gerhard Deutsch zum Projekt: „Als öffentliches Verkehrsunternehmen, dessen Fahrzeuge pro Jahr drei Millionen Kilometer zurücklegen und dabei 13 Millionen Fahrgäste befördern, sind wir uns unserer Verantwortung bewusst, diese Fahrleistungen nicht nur möglichst sicher, sondern auch weitgehend umweltschonend durchzuführen. Obwohl dabei jeder Fahrgast umgerechnet nur 0,56 Liter pro 100 km verbraucht, wollen wir auch in Zukunft umweltschonende Motoren, Antriebssysteme und Treibstoffe einsetzen, um unseren Beitrag zur Kohlendioxid-Reduzierung im Verkehr zu leisten.“

Die in Erwägung zu ziehenden Alternativen zum bestehenden System müssen folgende Ziele erfüllen:

– Für das Verkehrsunternehmen soll die Organisation (Wartung, Instandhaltung) im täglichen Betrieb nicht schwieriger und zeitintensiver werden.

– Die entstehenden Kosten sollen auf demselben Niveau wie bislang gehalten oder minimiert werden.

– Die Emissionen sollen gesenkt werden.

– Die bei der Produktion und Verteilung von regenerativen Treibstoffen entstehende Wertschöpfung soll in der Region verbleiben.

Das Projekt beleuchtet in einem ganzheitlichen Ansatz die ökologischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Auswirkungen sowohl auf die MVG als auch auf die gesamte Region. Es wird verschiedene alternative Antriebssysteme bewerten und jenes ausarbeiten, das für den Einsatz bei der MVG am besten geeignet ist. Die Projektpartner werden auch einen Leitfaden zur Umstellung auf ein alternatives System erstellen. „Erneuerbare Treibstoffe können“, so Projektleiter Manfred Tragner, „auch in der Region erzeugt und zur Verfügung gestellt werden. Das bedeutet, dass die gesamte Region einen zusätzlichen wirtschaftlichen Nutzen von der Umstellung auf Alternativen hätte. Dies könnte zusätzliche Arbeitsplätze zum Beispiel durch die Produktion und den Vertrieb von Biodiesel oder Biogas schaffen.“

Beispielgebendes Vorhaben

Die Studie über die Alternativen und der daraus entwickelte Leitfaden können Beispielwirkung für andere Verkehrsunternehmen haben. Tragner: „Die Ergebnisse, die wir am Beispiel der MVG erarbeiten, werden eine aussagekräftige Entscheidungshilfe anbieten.“ Das Projekt soll im Sommer 2009 abgeschlossen sein.

„Dieses Vorhaben im Bereich der umweltgerechten Energieversorgung stellt eine Kernkompetenz unseres Studiengangs dar“, meint Studiengangsleiter Michael Bobik, „wobei wir grundsätzlich technische und wirtschaftliche Belange verknüpfen.“

Media Contact

Thomas Winkler idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verkehr Logistik

Von allen Aktivitäten zur physischen Raum- und Zeitüberbrückung von Gütern und Personen, einschließlich deren Umgruppierung – beginnend beim Lieferanten, durch die betrieblichen Wertschöpfungsstufen, bis zur Auslieferung der Produkte beim Kunden, inklusive der Abfallentsorgung und des Recyclings.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Verkehrstelematik, Maut, Verkehrsmanagementsysteme, Routenplanung, Transrapid, Verkehrsinfrastruktur, Flugsicherheit, Transporttechnik, Transportlogistik, Produktionslogistik und Mobilität.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer