Strahlen: Wie hoch ist ihr Risiko für die Gesundheit?
Rund fünf Prozent aller Lungentumore in Deutschland sollen durch das in Wohnräumen natürlich vorkommende radioaktive Gas Radon verursacht werden. Auch Leukämien bei Kindern können durch Strahlung entstehen.
Genauso gibt es starke Hinweise, dass ionisierende Strahlung eine Herz-Kreislauferkrankung auslösen kann. Bekannt ist außerdem, dass UV-Strahlung für den größten Teil der etwa 140.000 Hauttumoren pro Jahr in Deutschland verantwortlich ist.
Alles medizinisch und gesellschaftlich relevante Themen, die auf der Tagung „Biologische Strahlenforschung heute – von Grundlagenkenntnissen bis zur klinischen Relevanz“ von europäischen Wissenschaftlern diskutiert werden. Organisiert hat das Institut für Medizinische Strahlenbiologie den Kongress, der vom 30. September bis zum 2. Oktober im Universitätsklinikum Essen stattfindet.
Ein Schwerpunkt der Wissenschaftler wird an diesen Tagen darin liegen, Strahlenwirkungen weiter auf den Grund zu gehen. Besonders interessiert sie dabei, welche Mechanismen in Zellen, Geweben oder Organismen wirken, wenn Strahlung Tumorwachstum auslöst oder aber umgekehrt Krebs zerstört. Konkret werden sie in diesem Zusammenhang beispielsweise der Frage nachgehen, welche molekularen Prozesse bei der Entstehung einer Leukämie im Kindesalter ablaufen. Auf diese Weise hoffen sie mehr darüber zu erfahren, welche Schadstoffe tatsächlich für die Auslösung dieser Erkrankung verantwortlich sind.
Die Teilnehmer gehören zum großen Teil dem Kompetenzverbund Strahlenforschung (KVSF) an. „Der KVSF hebt die gesellschaftlich-politische Bedeutung der Strahlenforschung hervor und erfüllt wissenschaftliche Aufgaben in den Bereichen Strahlenbiologie, medizinischer Strahlenschutz und Radioökologie“, erläutert der Sprecher des KVSF Prof. Dr. Wolfgang-Ulrich Müller, der gleichzeitig dem Institut für medizinische Strahlenbiologie des UK Essen angehört. Im Rahmen dieser Tagung stellen die Projektleiter von acht Forschungsverbünden ihre bisher erhaltenen Forschungsergebnisse vor. Dabei geht es auch um die Bedeutung der individuellen Strahlenempfindlichkeit. „Menschen können durchaus mehr als fünfmal strahlenempfindlicher oder unempfindlicher sein, als es dem Mittelmaß entspricht“, so Prof. Dr. Müller.
Nähere Informationen:
Prof. Dr. Wolfgang-Ulrich Müller
Institut für medizinische Strahlenbiologie
Universitätsklinikum Essen
Tel.: 0201/723 – 4168 oder 4152
wolfgang-ulrich.mueller@uni-due.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uni-due.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten
Neueste Beiträge
Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie
Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…
Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…
Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze
Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…