Soziale Insekten in einer sich wandelnden Welt

Blick in einen Ameisenstaat: Königinnen und Arbeiterinnen laufen auf dem aus Puppen und Larven bestehenden Bruthaufen umher und putzen und füttern die Nachkommen. (J. Heinze, Univ. Regensburg)

Experten stellen bei dem Rundgespräch der Kommission für Ökologie am Dienstag, 11. März 2014 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften sozial lebende Insekten vor und diskutieren über Ursachen für ihr Verschwinden bzw. für ihre Massenausbreitung.

Soziale Insekten (Bienen, Wespen, Ameisen und Termiten) gehören zu den heimlichen Herrschern unserer Erde. Sie spielen in nahezu jedem terrestrischen Ökosystem eine zentrale Rolle, sei es als Bestäuber von Blütenpflanzen, als Räuber kleiner Arthropoden oder – durch Interaktionen mit ihren Symbionten – indirekt als Pflanzenfresser. Ihr enormer evolutionärer Erfolg beruht auf ihrer Staatenbildung:

Soziale Insekten leben in Gruppen, die sich durch eine gut funktionierende Arbeitsteilung zwischen reproduktiven und nicht reproduktiven Individuen auszeichnen. Durch Kommunikation und Selbstorganisation schaffen es soziale Insekten trotz ihrer Kleinheit, riesige, komplexe Nester, Straßen oder Brücken zu bauen oder ergiebige Ressourcen effektiv zu nutzen.

Seit einigen Jahren häufen sich aber Negativnachrichten: Die Wildbienen sind bedroht und damit die Bestäubung unser Kulturpflanzen; ganze Honigbienenvölker sterben aus unbekannter Ursache aus. Im Mittelmeerraum breiten sich dagegen eingeschleppte Ameisenarten mit großer Geschwindigkeit aus und verdrängen einheimische Arten.

Bei dem von Jürgen Heinze (Regensburg) organisierten Rundgespräch geben Experten einen kurzen Einblick in verschiedene Aspekte der Welt sozialer Insekten – von chemischer Kommunikation über Lernen und Gedächtnisbildung bis hin zur Erfindung der Pilzzucht bei Blattschneiderameisen. Zum anderen werden die Ursachen und Konsequenzen der derzeitigen Veränderungen der Umwelt sozialer Insekten an einigen Beispielen erläutert.

Fachtagung: „Soziale Insekten in einer sich wandelnden Welt“
Termin: Dienstag, 11.03.2014, 9.00 bis 17.30 Uhr
Ort: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München, Sitzungssaal, 1. Stock
Informationen und Programm: http://www.oekologie.badw.de (Rundgespräche)

Medienvertreter sind herzlich zu der (nicht öffentlichen) Fachtagung eingeladen. Bitte melden Sie sich an: presse@badw.de oder Telefon 089 23031-1141.

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist eine der größten und ältesten Akademien in Deutschland. Sie ist zugleich Gelehrtengesellschaft und Forschungseinrichtung von internationalem Rang. Mit rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreibt sie Grundlagenforschung in den Geistes- und Naturwissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und die kulturelle Überlieferung sichern. Sie ist ferner Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Deutschlands, und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung. Seit 2010 betreibt sie ein Junges Kolleg für den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern.

http://www.oekologie.badw.de

Media Contact

Dr. Ellen Latzin idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KI-basierte Software in der Mammographie

Eine neue Software unterstützt Medizinerinnen und Mediziner, Brustkrebs im frühen Stadium zu entdecken. // Die KI-basierte Mammographie steht allen Patientinnen zur Verfügung und erhöht ihre Überlebenschance. Am Universitätsklinikum Carl Gustav…

Mit integriertem Licht zu den Computern der Zukunft

Während Computerchips Jahr für Jahr kleiner und schneller werden, bleibt bisher eine Herausforderung ungelöst: Das Zusammenbringen von Elektronik und Photonik auf einem einzigen Chip. Zwar gibt es Bauteile wie MikroLEDs…

Antibiotika: Gleicher Angriffspunkt – unterschiedliche Wirkung

Neue antimikrobielle Strategien sind dringend erforderlich, um Krankheitserreger einzudämmen. Das gilt insbesondere für Gram-negative Bakterien, die durch eine dicke zweite Membran vor dem Angriff von Antibiotika geschützt sind. Mikrobiologinnen und…

Partner & Förderer