Software für erfolgreichen Devisenhandel

Bei der »GECCO 2011 Industrial Challenge«, die unter Federführung von Wissenschaftlern des Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln ausgerichtet wird, wird nicht allein Wert auf den erzielten Gewinn in einem bestimmten Zeitraum gelegt, sondern auch untersucht, welche Kursschwankungen dem jeweiligen Gewinn zugrunde lagen.

Geschätzt mehr als drei Billionen (also 3000 Milliarden) Euro beträgt der weltweite Umsatz mit Devisen pro Tag. Diese unvorstellbaren Geldmengen werden mit spezieller Software gehandelt, dafür gibt es eine Vielzahl von Programmen und Anbietern. Die Entwicklung besonders risikoarmer Devisenhandels-Strategien ist Ziel eines internationalen Wettbewerbs auf dem Kongress »Genetic and Evolutionary Computation Conference (GECCO)«, der vom 12. bis 16. Juli in Dublin (Irland) stattfindet. Ausgerichtet wird der Wettbewerb von einem Wissenschaftlerteam unter Federführung von Dipl.-Inform. Oliver Flasch und Prof. Dr. Thomas Bartz-Beielstein vom Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln.

Bei der »GECCO 2011 Industrial Challenge« sind Teilnehmer aus der ganzen Welt aufgerufen, Systeme zu entwickeln, die selbstständig durch Fremdwährungshandel einen risikooptimierten Gewinn erzielen. Bewusst wird somit nicht allein Wert auf den erzielten Gewinn in einem bestimmten Zeitraum gelegt, sondern auch untersucht, welche Kursschwankungen dem jeweiligen Gewinn zugrunde lagen. Diese sogenannte Volatilität bietet die Möglichkeit, Finanzprodukte aller Art hinsichtlich ihres Risikos zu bewerten. Alle Teilnehmer erhalten vorgegebene Devisenkursentwicklungen aus der Vergangenheit, mit denen sie ihre Software testen können. Anschließend prüft der Veranstalter diese Systeme in einer zweiten Runde anhand der realen aktuellen Kursentwicklungen.

Eine international besetzte Jury wird die Einreichungen testen und bewerten. Partner der Wissenschaftler von der Fachhochschule Köln im Organisations-Komitee sind renommierte Professoren wie Prof. Dr. Lanzi Pier Luca von der Universität Mailand oder Prof. Dr. Jorn Mehmen von der britischen Cranfield University. Das insgesamt am besten bewertete System wird auf der GECCO 2011 gekürt. Die GECCO ist die weltweit größte Veranstaltung für evolutionäre Computersysteme, es werden bis zu 1000 internationale Teilnehmer erwartet.

Dipl.-Inform. Oliver Flasch und Prof. Dr. Thomas Bartz-Beielstein sind Mitglieder der Forschungsstelle CIOP (Computational Intelligence, Optimization and Data Mining) der Fachhochschule Köln. Computational Intelligence (CI) entwickelt Optimierungen auf der Basis von Prinzipien, die der Natur abgeschaut sind: Evolutionäre Algorithmen, neuronale Netze und »fuzzy logic«. Evolutionäre Algorithmen unterscheiden sich grundlegend von herkömmlichen Algorithmen. Bei diesen entwickelt der Programmierer bewusst eine optimierte Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems. Bei evolutionären Algorithmen hingegen wird nur ein Optimierungsziel vorgegeben. Durch eine Vielzahl von Variationen und Rekombinationen entstehen gut optimierte Ergebnisse. Somit werden die durch Mendel und Darwin geprägten Erkenntnisse für den technische Anwendungen nutzbar gemacht.

Die Fachhochschule Köln ist die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. 17500 Studierende werden von rund 420 Professorinnen und Professoren unterrichtet. Das Angebot der elf Fakultäten und des Instituts für Tropentechnologie umfasst rund 70 Studiengänge, jeweils etwa die Hälfte in Ingenieurwissenschaften bzw. Geistes- und Gesellschaftswissenschaften: von Architektur über Elektrotechnik und Maschinenbau, Design, Restaurierung, Informationswissenschaft, Sprachen und Soziale Arbeit bis hin zu Wirtschaftsrecht und Medieninformatik. Neu hinzugekommen sind im Herbst 2009 die Angewandten Naturwissenschaften. Zur Hochschule gehört neben Standorten in Köln-Deutz und in der Kölner Südstadt auch der Campus Gummersbach; im Aufbau ist der Campus Leverkusen. Die Fachhochschule Köln ist Vollmitglied in der Vereinigung Europäischer Universitäten (EUA), sie gehört dem Fachhochschulverbund UAS 7 und der Innovationsallianz der nordrhein-westfälischen Hochschulen an. Die Hochschule ist zudem eine nach den europäischen Öko-Management-Richtlinien EMAS und ISO 14001 geprüfte und zertifizierte umweltorientierte Einrichtung.

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