Sedimentbecken als Ressourcenträger

Sedimentbecken sind die wichtigsten Ressourcenträger der Erde. In ihnen lagern Rohstoffe, wie Salze, Erdöl oder Erdgas. Aber Sedimentbecken, wie das Thüringer Becken, sind auch wichtige Trinkwasserreservoire.

„Um diese Ressourcen nachhaltig nutzen zu können, müssen wir die Prozesse in den Sedimentbecken und ihre Entstehung genau verstehen“, sagt Prof. Dr. Nina Kukowski von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. So sei deren geologische Entwicklungsgeschichte grundlegend für ihr heutiges Aussehen, erläutert die Geophysikerin.

„Uns interessiert, wie die Zusammensetzung und das mechanische Verhalten von Gesteinsschichten die Entwicklung von Sedimentbecken beeinflusst hat; ebenso die Interaktionen zwischen Flüssigkeiten, Gesteinen und Mikroorganismen. Denn diese Vorgänge sind entscheidend für den nutzbaren Ressourcengehalt und das Energiepotenzial der Becken.“

Um diese Fragestellungen umfassend beantworten zu können, sei allerdings methodischer Fortschritt gefragt. Prof. Kukowski, Prof. Kai Uwe Totsche und ihre Kollegen des BMBF-Verbundprojektes INFLUINS (Integrierte Fluiddynamik in Sedimentbecken) haben daher zur internationalen Tagung „Sedimentary Basins Jena 2013“ eingeladen, die vom 23.-25. September an der Universität Jena stattfindet. Rund 100 Teilnehmer aus Deutschland, Europa und Kanada werden dazu in den kommenden Tagen in Jena erwartet.

Im Fokus der Tagung steht die Erforschung von Geo-Prozessen in Sedimentbecken. „Während die einzelnen geowissenschaftlichen Forschungsdisziplinen ihre Ergebnisse in einem bestimmten Skalenbereich erzielen, ist die kombinierte Erforschung von Fluiden auf allen Skalen – von der einzelnen Pore bis zum ganzen Sedimentbecken – entscheidend, um Sedimentbecken, deren Evolution und Prozesse zu verstehen“, erläutert der Hydrogeologe Prof. Dr. Kai Uwe Totsche von der Uni Jena. „Deshalb wollen wir während der Tagung vor allem über multi- und interdisziplinäre Ansätze der Forschung in Sedimentbecken diskutieren.“

Dass die gesamte Breite der aktuellen Forschung zu Sedimentbecken während der Jenaer Tagung zur Sprache kommt, dafür werden auch die insgesamt acht renommierten Gastredner sorgen. Diese decken sämtliche für die Sedimentbeckenforschung relevanten Disziplinen von der geologischen und geophysikalischen Beckenanalyse, der Fernerkundung, der Geophysik, der Hydrogeologie, der Mineralogie bis zur Mikrobiologie ab. So wird beispielsweise Prof. Dr. Sierd Cloetingh (Universität Utrecht) über „Sedimentbecken und kontinentale Topographie: ein integriertes Konzept“ referieren. Weitere Gastredner sind Prof. Dr. Ralf Littke (RWTH Aachen), Prof. Dr. Jürgen Kusche (Universität Bonn), Prof. Dr. Gregor Markl (Universität Tübingen), Prof. Dr. Charlotte Krawczyk (Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Hannover), Prof. Dr. Martin Sauter (Universität Göttingen), Prof. Dr. Georg Dresen (Deutsches GeoForschungsZentrum Potsdam) und Prof. Dr. Michael Schlömann (TU Bergakademie Freiberg).

Weitere Informationen zur Tagung sowie das ausführliche Programm sind zu finden unter: http://www.sedbas2013.uni-jena.de/Home.html.

Kontakt:
Prof. Dr. Nina Kukowski, Prof. Dr. Kai Uwe Totsche
Institut für Geowissenschaften der Universität Jena
Burgweg 11, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 948600
E-Mail: influins[at]uni-jena.de

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Dr. Ute Schönfelder idw

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