"Prosumer" im Trend: Käufer und Anbieter in einer Person

Den Mitwirkenden geht es bei der zweitägigen Veranstaltung darum, den heutigen Stand der Entwicklung und Forschung zum Phänomen des „Prosuming“ umfassend aufzuarbeiten und zukünftige Perspektiven, Tendenzen und Trends zu beleuchten. Angesprochen und eingeladen sind dabei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen, nicht nur aus der Soziologie, sondern auch aus der Betriebswirtschaftslehre, der Informatik, der Volkskunde und den Geschichtswissenschaften. Vorträge werden unter anderem gehalten von dem Kultursoziologen George Ritzer, dem Wirtschaftswissenschaftler Frank Piller, dem Konsumforscher Holm Friebe, der Arbeitssoziologin Kerstin Rieder und dem Innovationsforscher Eric von Hippel.

Der Besitz von Einrichtungsgegenständen, Büchern oder Kleidungsstücken wird heute im Vergleich zu früheren Generationen häufig nicht mehr als dauerhaft angesehen, sondern von vornherein als zeitlich begrenzt. Dazu die Frankfurter Soziologin und Mit-Organisatorin der Tagung, Prof. Birgit Blättel-Mink, die sich seit Jahren intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt: „Prosuming birgt Chancen für einen nachhaltigen Konsum, indem sich die Einstellungen zum Güterbesitz verändern: Weg vom Anhäufen von Produkten und Waren hin zu einer Auktionskultur, die durch temporären Besitz und Wiederverkauf gekennzeichnet ist. Das Vermarkten gebrauchter Güter beispielsweise im Internet hat zur Folge, dass Produkte länger genutzt und zusätzliche Umweltbelastungen durch Neukäufe vermieden werden können.“ Blättel-Mink wird erste Ergebnisse ihres gemeinsam mit dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (Berlin) und dem Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit (Berlin) gestarteten Projekt zur Konsumentenforschung vorstellen.

Weiterhin wird es auf der Tagung um die Beteiligung der Kunden an der interaktiven Wertschöpfung gehen: In welcher Weise und mit welchen Intentionen nehmen die Prosumer Einfluss auf das Produktdesign (z.B. von Sportschuhen)? Welchen Nutzen haben Banken davon, dass die Prosumer Dienstleistungen wie online-Banking selbst erbringen? Hinterfragt werden auch die Möglichkeiten von Prosumenten, sich – vorrangig über das Internet – über ihre Erfahrungen auszutauschen.

Informationen: Prof. Birgit Blättel-Minik, Institut für Politik- und Gesellschaftsanalyse, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Tel. (069) 798 22542, b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de, www.prosumer-research.de

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Ulrike Jaspers idw

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