"Krisengeschichte(n)" – Interdisziplinäre Tagung zum Begriff "Krise"

Das Schlagwort „Krise“ steht im Mittelpunkt eines interdisziplinären Symposions, das vom 23. bis 25. Juli 2009 am Karl Jaspers Zentrum der Universität Heidelberg stattfindet.

Zu der Tagung „Krisengeschichte(n) – Krise als Leitbegriff und Erzählmuster in kulturwissenschaftlicher Perspektive“ werden Wissenschaftler verschiedener Disziplinen erwartet. Sie untersuchen die Verwendung dieses Begriffs in ihren Fächern und erörtern, inwieweit dieser Terminus als Modell zur Deutung von Geschichte herangezogen werden kann.

Veranstalter sind der Cluster „Asien und Europa im globalen Kontext“, das Historische Seminar der Universität Heidelberg mit dem Bereich Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie das Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde.

In den Nachrichten dominiert der Begriff der Krise, sei es aktuell als Weltwirtschaftskrise, in Form des Nahost-Konflikts oder als Naturkatastrophe im Südwesten Chinas. Doch wo hört die Krise auf und beginnt die Katastrophe? Die Teilnehmer der Tagung diskutieren, wie sich der Begriff „Krise“ fächerübergreifend fassen lässt und inwieweit er in aktuellen Forschungsdebatten als Leitbegriff taugt.

Dabei gehen die Wissenschaftler auch der Frage nach, ob unter „Krise“
nur die akute Krisensituation zu verstehen ist oder beispielsweise auch die Erosion einer Gesellschaft.

Zu Wort kommen unter anderem Vertreter der Psychologie, Soziologie, Ökonomie, Ethnologie, Geschichte sowie der Literatur- und Kulturwissenschaft. Anhand von Fallstudien wie etwa Explosionsunglücken in der chemischen Industrie oder der RAF als Krisenerscheinung der demokratischen Gesellschaft in der Bundesrepublik analysieren die Wissenschaftler das Erklärungspotential des Krisenbegriffs.

Im Rahmen eines öffentlichen Abendvortrags spricht Prof. Dr.
Harald Welzer über das Thema „Im Blindflug durch die Gegenwart. Über Krisen, Brüche und Zusammenbrüche“. Harald Welzer ist Direktor des Center for Interdisciplinary Memory Research im Kulturwissenschaftlichen Institut Essen und Forschungsprofessor für Sozialpsychologie an der Universität Witten-Herdecke. Im vergangenen Jahr legte er das viel beachtete Buch „Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird“ (2008) vor. Der Vortrag findet am 24. Juli 2009 ab 19.30 Uhr statt. Veranstaltungsort ist das Karl Jaspers Zentrum in der Voßstraße 2, Gebäude 4400, Raum 212.
Weitere Informationen können unter
www.asia-europe.uni-heidelberg.de/events/crises abgerufen werden.

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Iris Mucha presseportal

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