Hautinfektionen: Deutschlands Experten tagen in Münster

Warzen, Herpes, Pilzinfektionen, chronisch infizierte Wunden oder Parasiteninfektionen aus Urlaubsländern – das sind nur einige Themen einer wissenschaftlichen Fachtagung rund um das Thema „Hautinfektionen“ am 22. und 23. Oktober in Münster. Prof. Dr. Cord Sunderkötter, leitender Oberarzt der Hautklinik am Universitätsklinikum Münster (UKM) ist Leiter der 14. Jahrestagung der „Arbeitsgemeinschaft für Dermatologische Infektiologie und Tropendermatologie“.

„Die Haut ist das Organ des Menschen, welches am häufigsten infiziert ist, oftmals erst unbemerkt vom betroffenen Patienten. Allerdings ist unsere Haut täglich einer solchen Unzahl an Viren, Pilze, Parasiten oder Bakterien ausgesetzt, dass man sich wundern darf, warum nicht jeder an Hautinfektionen leidet. Ein Thema dieser Tagung sind daher auch die erstaunlichen Selbstverteidigungsmechanismen der Haut.

Für die häufig vorkommenden Infektionen, wie z.B. Herpes, gibt es seit langem sehr gute medikamentöse Therapien. Eine Herausforderung sind die zunehmenden Resistenzen bei Staphylokokken und anderen Erregern chronischer Infektionen.

Unsere Tagung deckt die ganze Bandbreite des Themas ab – von der Diagnose bis zur Therapie der einzelnen Infektionen und den darin zuletzt erzielten Fortschritten“, so Prof. Sunderkötter.

Der Hautexperte des Universitätsklinikums erwartet über 130 Teilnehmer aus ganz Deutschland zur Tagung: „Münster hat einen guten Klang in der Infektionsforschung. Es ist ein Schwerpunkt am Universitätsklinikum Münster und der Medizinischen Fakultät, der sich in den letzten Jahren international anerkannte Verdienste in der Vorbeugung, Erkennung, Behandlung und Grundlagenforschung von Infektionen erworben hat.“

Aber es gibt auch noch einen ganz anderen, historischen Bezug zur Stadt Münster, so Sunderkötter: „Hautinfektionen spielen auch eine Rolle in der Stadtgeschichte Münsters, darauf werden wir kurz hinweisen. In Kinderhaus steht noch eines der wenigen in Deutschland erhaltenen Leprosenhäuser. Die Menschen, die an dieser berüchtigten und früher hier häufigen Hautinfektion litten, nannte man die „armen Kinder Gottes“, daher rührt der Name des Ortsteils. Heute befindet sich an der Stelle das in Deutschland einzigartige Lepramuseum.“

Prof. Sunderkötter ist aktueller Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Hautinfektionen bei der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und außerdem beteiligt an der Erstellung mehrerer fachübergreifender Leitlinien zur Infektionsbekämpfung. Die Tagung beginnt am 22. Oktober (Freitag) um 15.30 Uhr im Mövenpick Hotel am Kardinal-von-Galen-Ring in Münster. Am Samstag (23. Oktober) beginnt die Tagung um 9.30 Uhr.

Media Contact

Stefan Dreising Universitätsklinikum Münster (UK

Weitere Informationen:

http://www.klinikum.uni-muenster.de

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