Götter, Kleber und Gelehrte. Vom Birkenpech bis zum Sekundenkleber

In der gemeinsamen Veranstaltung stellen Chemiker und Archäologen der beiden Forschungseinrichtungen die historische Entwicklung der Kunststoffe, insbesondere der Klebstoffe vor und diskutieren ihre Bedeutung für die Zivilisation.

Kunststoffe, so genannte Polymere, werden häufig nur im negativen Licht der Umweltproblematik betrachtet. Dabei sind sie wahre Multitalente und begeistern Forscher und Archäologen gleichermaßen. So sind sie beispielsweise im restauratorischen Betrieb unverzichtbar – ob als Abformmaterialien oder zum Kleben. Und auch unsere Vorfahren erzeugten in der Steinzeit künstliche Klebestoffe, um Werkzeuge zusammenzusetzen.

Im Laufe des Abends im Museum für Antike Schiffahrt des RGZM werden diese frühen Entwicklungen der Kunststoffe eindrucksvoll mit Beispielen aus der Archäologie belegt und ihre Chemie offengelegt. Schon in der Altsteinzeit wurden Klebstoffe für die Herstellung von beispielsweise Pfeilen benutzt und in der Antike Klebstoffe für Holz und Dichtmassen für Schiffe, die aus chemisch modifizierten Naturstoffen bestanden.

Die Entwicklung derartiger Vorläufer der Kunststoffe wird bis zum dramatischen Entwicklungsschub der synthetischen Kunststoffe in den letzten zwei Jahrhunderten an Beispielen und mit Erläuterung der chemischen Hintergründe aufgezeigt. Schließlich kann die Frage gestellt werden, ob eine moderne Zivilisation überhaupt ohne Kunststoffe auskommen kann, und wie mit ihnen umgegangen werden sollte.

Präsentationen und Kurzvorträge stellen die Welt historischer und moderner Klebstoffe vor. Sie bestätigen, dass Kunststoffe seit der frühesten Menschheitsentwicklung eine wichtige Rolle spielen. Die Besucher erhalten Einblick in die Forschungsarbeiten des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung und des RGZM und bekommen einen Eindruck von der experimentellen Archäologie.

Media Contact

Dr. Juliane Schwoch idw

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