Von Goethe bis zur Nanotechnologie – ANAKON 2007 in Jena

Sie zeigt ein Spektrum der Analytischen Chemie, das über die sieben Farben der Spektroskopie – wie sie ein öffentlicher Abendvortrag beschreibt- hinausgeht. Die rund 300 Teilnehmer der Tagung kommen überwiegend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die moderne Analytik findet Anwendung und löst viele Probleme in der Nanotechnologie, der Medizinischen Diagnostik, der Genom- und Proteomforschung, in der Spurenbestimmung, in den Umweltwissenschaften, in der Materialforschung, im Energiesektor oder in der Prozessüberwachung. Dies spiegelt sich in der ANAKON wider. Ziel der Tagung ist, Wissenschaft und Industrie zusammenzubringen und neue Methoden vorzustellen sowie neue Anwendungen aufzuzeigen.

Die Übersichts- und Kurzvorträge behandeln u.a. die Analytik von Polymeren und anderen modernen Materialien, mikroskopische Methoden und Methoden zum Nachweis einzelner Moleküle, miniaturisierte Analysensysteme, Neues aus Trenn- und Kopplungstechniken, Analytik von Lebensmitteln und Wasser, Sensoren, bildgebende Verfahren und Chemometrik. Bei der Präsentation der mehr als 150 wissenschaftlichen Poster wird die gesamte Breite der analytischen Forschungslandschaft gezeigt und zur Diskussion gestellt.

Die GDCh-Fachgruppe Analytische Chemie verleiht für hervorragende Leistungen die Clemens-Winkler-Medaille, eine Goldmedaille. Für die Jahre 2006 und 2007 erhalten diese die Wissenschaftler Professor Dr. Dr. h.c. Klaus Unger, Universität Mainz, und Professor Dr. Bernhard Welz, Universität Florianopolis, Brasilien. Unger erhält die Auszeichnung für die Herstellung von porösen und unporösen Materialien für Katalyse und Chromatographie sowie für seine Entwicklungen in der Hochleistungsflüssigchromatographie und der Präparativen Chromatographie. Welz hat sich um die industrielle und universitäre Forschung über die Atomspektrometrie, der Spuren- und Ultraspurenanalyse der Elemente, verdient gemacht.

Die Nachwuchspreise der Fachgruppe gehen an Dr. Heiko Hayen, Dortmund, für seine innovativen Anwendungen der Flüssigchromatographie/Massenspektrometrie-Kopplung, u.a. zum Nachweis empfindlicher Produkte aus der Gummivulkanisation, und an Dr. Thomas Letzel, München, für neue chromatographische und massenspektrometrische Methoden in der Umwelt- und Bioanalytik. In der Umweltanalytik sind seine Untersuchungen über polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in atmosphärischen Aerosolen, Ruß und Abwässern hervorzuheben. In der Bioanalytik zählen u.a. seine Arbeiten über Kinetik und Thermodynamik enzymatischer Reaktionen zu seinen besonderen Leistungen.

Der Arbeitskreis Separation Science, der seine Jahrestagung im Rahmen der ANAKON abhält, vergibt Doktorandenpreise, die von führenden Analytikfirmen in Deutschland gestiftet werden, an Dr. Wolfgang Bicker, Tulln, Österreich, Dr. Marc D. Grynbaum, Tübingen, Ivo Nischang, Magdeburg, und Dr. Christian Schley, Aarau, Schweiz.

In Jena greifen die Analytischen Chemiker ein Thema auf, das Wissenschaftler jeglicher Fachrichtungen derzeit bewegt: „Exzellente Forschung an Eliteuniversitäten! – Und der Rest wird Mittelmaß?“. Die öffentliche Podiumsdiskussion, die wie die gesamte Tagung an der Friedrich-Schiller-Universität stattfindet, bestreiten Vertreter aus Forschung, Politik und Medien. Zum öffentlichen Abendvortrag „Die sieben Farben – eine kurze Geschichte der Spektroskopie aus der Sicht der Astronomie“, lädt die Fachgruppe Analytische Chemie ins Zeiss Planetarium ein.

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 27000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 25 Fachgruppen und Sektionen, darunter die Fachgruppe Analytische Chemie mit fast 2100 Mitgliedern. Die Fachgruppe sieht ihre Hauptaufgabe in der Zusammenfassung aller an der analytischen Chemie im weitesten Sinne interessierten Wissenschaftler und Praktiker zum Zwecke der Förderung dieses Wissensgebietes durch Gedanken- und Erfahrungsaustausch und Vermittlung fachlicher Anregung auf dem Gebiet der analytischen Chemie und ihrer modernen Entwicklung.

Kontakt:
Dr. Renate Hoer
Gesellschaft Deutscher Chemiker
Öffentlichkeitsarbeit
Postfach 900440
60444 Frankfurt
Tel.: 069/7917-493
Fax: 069/7917-307
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