BMBF stellt "Nano-Initiative – Aktionsplan 2010" vor

Ein Miniatur-Datenspeicher mit einem Fassungsvermögen der gesamten Datenmenge der deutschen Bibliothek. Fenster, die sich selbst reinigen, energiesparende Beleuchtungssysteme und eine effiziente Trinkwasseraufbereitung: Keine Zukunftsmusik sondern Realität. Denn mit Hilfe der Nanotechnologie sind diese Dinge bereits auf dem Markt.

Mit dem Ziel, Nanotechnologie am Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken, präsentierte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Montag in Berlin die „Nano-Initiative – Aktionsplan 2010“ als Meilenstein der Hightech-Strategie. „Wir werden in Deutschland dafür sorgen, dass wissenschaftlich exzellente Ergebnisse in der Nanotechnologie schneller und effizienter in Produkte von morgen umgesetzt werden“, sagte die Ministerin anlässlich der Eröffnung der Konferenz „nanoDE 2006 – Strategien für Produkte von morgen“.

Mit der „Nano-Initiative – Aktionsplan 2010“ wird erstmals ein einheitlicher und ressortübergreifender Aktionsrahmen geschaffen, der Ziele und Handlungsansätze der Nanontechnologie bündelt. In erster Linie geht es um neue Zukunftsfelder, die Schaffung besserer Rahmenbedingungen, einen verantwortungsvolleren Umgang mit der Technologie und einen umfassenden Dialog mit der Öffentlichkeit. Schavan betonte in ihrer Grundsatzrede zur Eröffnung der Konferenz „nanoDE“ die Bedeutung der Nanotechnologie: „Sie ist eines der aussichtsreichsten Technologiefelder mit einem großen Marktpotenzial.

Auf dem diesjährigen BMBF-Forum für Nanotechnologie in Berlin diskutieren rund 400 Repräsentanten aus Wissenschaft und Wirtschaft in sieben branchenspezifischen Workshops, wie nanotechnologische Erkenntnisse in Produkte von morgen umgesetzt werden können. In der Nanotechnologie ist Deutschland in Europa führend, gemessen an den Ausgaben für Forschung und Entwicklung und der Zahl der beteiligten Firmen und Forschungsinstitute. Im vergangenen Jahr investierte Deutschland rund 310 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung in die Nanotechnologie. Für 2006 wird diese Förderung voraussichtlich auf 330 Millionen Euro gesteigert werden, davon etwa 134 Millionen Euro aus Mitteln des BMBF. Die Nano-Initiative leistet dafür einen wichtigen Beitrag und unterstützt eine koordinierte Innovationspolitik in der Nanotechnologie.

Derzeit sind in Deutschland bereits rund 600 Unternehmen mit der Entwicklung, Anwendung und dem Vertrieb nanotechnologischer Produkte befasst. Insbesondere bei Start-ups und bei kleineren und mittleren Unternehmen ist mit einer Zunahme an Arbeitsplätzen zu rechnen. Schon heute sind in Deutschland rund 50.000 Arbeitsplätze von nanotechnologischen Entwicklungen abhängig. Das Markpotenzial für nanotechnologisch basierte Produkte ist enorm, für 2015 wird weltweit ein Volumen von über eine Billion Euro prognostiziert.

Die Broschüre zur Nano-Initiative – Aktionsplan 2010 steht unter: http://www.bmbf.de/pub/nano_initiative_aktionsplan_2010.pdf zum Download bereit.

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