Kompetenzentwicklung in der Zeitarbeit – BIBB-Fachtagung diskutiert Potenziale und Grenzen

In Deutschland boomt es bei der Zeitarbeit: Der Anteil der Zeitarbeiter/innen an den Gesamterwerbstätigen in der Bundesrepublik hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht und liegt z.Z. bei 1,5 %. Rund 400 000 Erwerbstätige arbeiten damit gegenwärtig in einer Branche, die hohe Anforderungen an die Flexibilität und die Einsatzbereitschaft des von ihnen auf befristete Arbeitsplätze zu verleihenden Personals stellt. Erwartet wird von Zeitarbeitern/innen, dass sie sich auf wechselnde Arbeitseinsätze und Tätigkeiten in den unterschiedlichsten Branchen einstellen, dass sie sich schnell in neuen und ungewohnten Arbeitssituationen und Arbeitsbedingungen zurechtfinden, sich neuen fachlichen Arbeitsanforderungen stellen und darüber hinaus bereit und fähig sind, ständig Neues zu lernen und sich weiterzuentwickeln.

Es stellt sich die Frage: Wie können Zeitarbeitern/innen sich für diese immer wieder neuen inhaltlichen Anforderungen qualifizieren und damit ihre Beschäftigungsfähigkeit erhalten? Welche Weiterbildungskonzepte werden angeboten, die es Zeitarbeiter/innen möglich machen, ihre beruflichen Kompetenzen auf dem neuesten Stand zu halten? Die Fachtagung „Kompetenzentwicklung in der Zeitarbeit – Potenziale und Grenzen“, die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) am 20. /21. Oktober 2005 in Bonn veranstaltet, will einen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen leisten.

Im Rahmen der Fachtagung sollen u.a. vorgestellt und diskutiert werden

  • wie sich Kompetenzentwicklung in der Zeitarbeit umsetzen lässt,
  • welche Konzepte Zeitarbeitsunternehmen zur Kompetenzentwicklung ihrer Mitarbeiter/innen haben,
  • welche Aufgabe die Einsatzbetriebe bei der Kompetenzentwicklung ihrer Mitarbeiter/innen übernehmen (sollten),
  • welche Verantwortung die Zeitarbeitsnehmer/innen selbst tragen, um ihre Beschäftigungsfähigkeit aktuell zu halten.

Neben den Beiträgen namhafter Vertreter aus Deutschland werden auch die in anderen europäischen Ländern praktizierten Modelle vorgestellt: So werden z. B. in den Niederlanden die verleihfreien Zeiten der Zeitarbeiternehmer/innen zur gezielten Kompetenzentwicklung genutzt; festgeschrieben ist ihr Recht auf Weiterbildung dort in Tarifverträgen. In Frankreich werden zwei Prozent der Lohnsumme für die Weiterbildung von Zeitarbeitern/innen festgesetzt. Die bisher in diesen Ländern gesammelten Erfahrungen sollen Aufschluss darüber geben, ob und in wieweit die dort entwickelten Ansätze zur Weiterbildung und Kompetenzentwicklung von Zeitarbeitnehmern/innen auf Deutschland übertragbar sind.

Die Tagung wird im Rahmen des BIBB-Forschungsprojekts „Förderung der Kompetenzentwicklung in der Zeitarbeit“ durchgeführt. Ziel ist, erste Antworten auf die zentralen Fragen zu finden, wie Zeitarbeit so ausgestaltet werden kann, dass die Beschäftigten sich in der Arbeit qualifizieren, wie sie diese neuen Qualifikationen gezielt nutzen können und wie die neu erworbenen Kompetenzen erfasst und anerkannt werden können.

  • Das komplette Tagungsprogramm sowie die Anmeldeunterlagen zur Fachtagung „Kompetenzentwicklung in der Zeitarbeit – Potenziale und Grenzen“ sind abrufbar im Internet unter nachfolgend aufgeführtem Link.
  • Eine Tagungsteilnahme ist noch möglich. Der Tagungsbeitrag beträgt 80,- € (40,- € für Studierende mit Vorlage des Studentenausweises oder einer Semesterbescheinigung).

Media Contact

Dr. Ilona Zeuch-Wiese idw

Weitere Informationen:

http://www.bibb.de/de/1427.htm

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