DGIM-Kongress: Bakterien zunehmend resistent gegenüber Medikamenten

110. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) 17. bis 21. April 2004 in Wiesbaden

Immer mehr Bakterienstämme sind gegenüber Antibiotika unempfindlich. Dadurch verlieren diese Medikamente bei Patienten mit bakteriellen Infekten ihre Wirkung. Diesem Problem der Antibiotikaresistenz ist auf dem 110. Internistenkongress vom 17. bis 21. April 2004 in Wiesbaden ein Symposium gewidmet.

Die Entwicklung der ersten Antibiotika in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts revolutionierte die klinische Medizin. Doch die einstige Wunderwaffe ist längst stumpf geworden. Viele Bakterien haben Mechanismen entwickelt, um die Wirkstoffe zu überlisten und sind damit resistent. „Die Resistenzen haben in den letzten Jahren in erschreckender Weise zugenommen“, betont Professor Dr. med. Georg Peters, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie der Universität Münster. Er leitet das Symposium gemeinsam mit Professor Dr. med. Hartmut Lode, Chefarzt der Abteilung für Pulmologie und Infektiologie des Krankenhauses Berlin-Zehlendorf.

Waren beispielsweise 1990 noch etwa zwei Prozent der Bakterien eines bestimmten Stammes gegen ein Antibiotikum resistent, sind es heute 20 Prozent. So sind etwa in den USA bis zu 70 Prozent der Pneumokokken gegen Penicillin resistent. Infektionen mit diesen Erregern können mit Penicillin und anderen herkömmlichen Antibiotika nicht mehr therapiert werden. Müssen also immer wieder neue Antibiotika entwickelt werden? Dieser Frage wird auf dem Symposium zur Antibiotikaresistenz in Wiesbaden nachgegangen. „Wir müssen massiv gegensteuern, sonst ist die Schlacht wie in anderen Ländern verloren“, erläutert Professor Peters.

Media Contact

Anna Voormann idw

Weitere Informationen:

http://www.dgim2004.de

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