Oberes Mittelrhein-Tal erhält Urkunde als UNESCO-Welterbe

Festakt am 20. September 2003 in Oberwesel

Die Repräsentantin der UNESCO für die Welterbestätten in Europa und Nordamerika, Dr. Mechtild Rössler, überreicht am 20. September die Urkunde der UNESCO zur Aufnahme der Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal in die Liste des Welterbes an die Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Hessen, Kurt Beck und Roland Koch. Die Urkundenübergabe findet im Rahmen eines Festaktes in der Liebfrauenkirche zu Oberwesel statt. Die Deutsche UNESCO-Kommission ist durch ihre Vizepräsidentin, Dr. Verena Metze-Mangold, vertreten.

Der Festakt beginnt um 14 Uhr mit Ansprachen der beiden Ministerpräsidenten und der Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien, Staatsministerin Dr. Christina Weiss. Nach der Urkundenüberreichung stehen ein ökumenischer Segen und um 15.30 Uhr ein Gang in die historische Altstadt von Oberwesel in Begleitung von Traditionsvereinen auf dem Programm. Danach findet ein Bürgerfest statt.

Das UNESCO-Welterbekomitee hat das Obere Mittelrheintal zwischen Bingen, Rüdesheim und Koblenz im Juni 2002 zum Weltkulturerbe erklärt. Die Kulturlandschaft umfasst den südlichen, rund 65 Kilometer langen Abschnitt des Mittelrheingebiets – das Durchbruchstal durch das Rheinische Schiefergebirge. Die Landschaft weist einen außergewöhnlichen Reichtum an kulturellen Zeugnissen und Assoziationen historischer und künstlerischer Art auf. Seine besondere Erscheinung verdankt das Mittelrheintal einerseits der natürlichen Ausformung der Flusslandschaft, andererseits der Gestaltung durch den Menschen. Seit zwei Jahrtausenden ist es einer der wichtigsten Verkehrswege für den kulturellen Austausch zwischen der Mittelmeerregion und dem Norden Europas.

Im Herzen Europas gelegen, mal Grenze, mal Brücke der Kulturen, spiegelt das Tal die Geschichte des Abendlandes exemplarisch wieder. Mit seinen hochrangigen Baudenkmälern, den rebenbesetzten Hängen, seinen auf schmalen Uferleisten zusammengedrängten Siedlungen und den auf Felsvorsprüngen aufgereihten Höhenburgen gilt es als Inbegriff der romantischen Rheinlandschaft. Literaten, Maler und Musiker haben sich von ihr inspirieren lassen. Das Obere Mittelrheintal bietet zugleich einen klimatisch bevorzugten Naturraum, in dem Tiere und Pflanzen leben, die sonst im Mittelmeerraum und im Südosten Europas verbreitet sind. Über Jahrhunderte entwickelte sich hier eine Landschaft, die von der Wechselwirkung von Mensch und Natur, von Kulturleistungen und ihren Rückwirkungen auf die Entwicklung des Landschaftsraums zeugt.

Ansprechpartner: Wolfgang Lembach, Stellv. Regierungssprecher des Landes Rheinland-Pfalz, Tel.: 0171-4347186

Die Deutsche UNESCO-Kommission ist eine vom Auswärtigen Amt geförderte Mittlerorganisation der deutschen Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik

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