Mit der molekularen Schere Mausgene an- und ausschalten

Praxiskurs der European Molecular Biology Organization (EMBO) an der GBF

Für ausgewählte Wissenschaftler aus ganz Europa richtet die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) einen zehntägigen EMBO-Praxiskurs aus. Vom 1. bis zum 10. September informieren sich die 14 Teilnehmer in Braunschweig über die neuesten gentechnischen Methoden zur Züchtung von Mausstämmen für Forschungszwecke. Neben der Laborpraxis erhalten die Kursteilnehmer in Vorträgen theoretische Hintergrundinformationen von renommierten Wissenschaftlern mit Erfahrungen auf dem Gebiet molekularbiologischer Analyse des Genoms der Maus.

Gezielt hergestellte Mausmutanten sind für die Gesundheitsforschung essenziell. Denn Alternativmethoden wie Tests an Zell- und Gewebekulturen reichen nicht aus, um die Funktion des Immunsystems zu verstehen. Wie Gene im Organismus wirken, das wird beispielsweise analysiert, indem man in Mäusen bestimmte Gene an- oder ausschaltet. Dabei bedient man sich molekularer Scheren, so genannter Enzyme, mit denen Teile des Erbmaterials herausgeschnitten und andere eingebracht werden.

Um diese Techniken europaweit in den Laboren zu etablieren, unterstützt die European Molecular Biology Organization (EMBO) in Heidelberg die praktische Fortbildung von Wissenschaftlern auf diesem Gebiet. Die Teilnehmer können so anschließend in ihrem Heimatlabor als Multiplikatoren wirken und die erlernten Methoden weitervermitteln. Die Besucher des Kurses kommen aus Deutschland, England, Griechenland, Italien, Norwegen, Schweden und Ungarn.

Die EMBO ist ein Zusammenschluss europäischer Wissenschaftler, deren Ziel es ist, Europa als Standort der molekularbiologischen Forschung zu fördern. Dies geschieht mit Kongressen, Publikationen, Stipendien aber auch durch die Finanzierung solcher Praxiskurse.

Media Contact

Thomas Gazlig idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer