Gemeinsam handeln

Der 3. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. beginnt am 12. September 2002 in Friedrichshafen

„Gemeinsam handeln“ lautet das Motto des 3. Kongresses der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V., der vom 12. bis 14. September 2002 in Friedrichshafen am Bodensee stattfindet. Dr. Christine Bergmann, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist Schirmherrin des Kongresses. 800 Teilnehmer aus ganz Deutschland werden erwartet. Der Kongress wendet sich an Betroffene, Angehörige, ehrenamtlich oder beruflich Engagierte.

Themen wie der aktuelle Stand der Therapie und Forschung in Medizin und Pflege, die konkrete Unterstützung von Angehörigen und sozialrechtliche Fragen werden ebenso intensiv beleuchtet wie technische Hilfen für Demenzkranke, Ethik und Sterbebegleitung. Einen inhaltlichen Schwerpunkt des Kongresses bildet die stationäre Versorgung Demenzkranker in Pflegeheimen und Wohngemeinschaften. „Gemeinsames Handeln umfasst Zusammenarbeit, Austausch von Wissen und Erfahrungen aller Betroffenen, seien es die Kranken mit ihren Angehörigen, Ärzte, Politiker oder Pflegende,“ sagte Heike von Lützau-Hohlbein, 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft.

In Deutschland leiden gegenwärtig eine Million Menschen an einer Demenzerkrankung, davon zwei Drittel an der Alzheimer-Krankheit. Im Jahre 2050 werden es etwa zwei Millionen sein. Zwei Drittel der Kranken werden von ihren Angehörigen – oft rund um die Uhr – betreut. Die Krankheit beginnt schleichend, mit Gedächtnis- und Orientierungsstörungen und kann bis zur völligen Abhängigkeit von Betreuung und Pflege führen.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. wurde 1989 gegründet. Als Bundesverband von derzeit 64 regionalen Alzheimer-Gesellschaften und zahlreichen Selbsthilfegruppen hat sie das Ziel, die Situation der Demenzkranken und ihrer Angehörigen zu verbessern. Eine Entlastungsmöglichkeit ist durch das bundesweite Alzheimer-Beratungstelefon in der Berliner Geschäftsstelle seit Beginn des Jahres geschaffen worden. Angehörige, Betroffene und alle Interessierten werden unter der bundesweit einheitlichen Rufnummer 01803 – 17 10 17 umfassend zu allen Fragen rund um die Alzheimer-Krankheit beraten.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft unterstützt den Aufbau von Selbsthilfegruppen für Angehörige und von Betreuungsgruppen für Demenzkranke. Allerdings, so verdeutlichte Heike von Lützau-Hohlbein, „klaffen tatsächlicher Bedarf und vorhandene Angebote noch weit auseinander“. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hat in ihrem Versorgungskonzept dargelegt, dass ein abgestuftes Versorgungssystem für Demenzkranke bei der Beratung beginnt und gute ambulante Dienste ebenso wie Tagespflege- und Kurzzeitpflegeeinrichtungen umfasst, die bei der Pflege zu Hause unterstützen. Lützau-Hohlbein betonte, „nicht zuletzt brauchen Pflegeheime für eine menschliche Betreuung der Kranken genügend Personal“. Um die Situation für Demenzkranke deutlich zu verbessern, müssen alle gemeinsam handeln, „die betroffenen Familien ebenso wie die Selbsthilfe, die Profis aus Medizin, Pflege, Therapie, Sozialarbeit und auch die Gesundheits- und Sozialpolitiker“.

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Daniela Berner ots

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