Alkohol, Zigaretten, Cannabis, Kaufsucht

Wer unter Suchtproblemen leidet, hat einen mühsamen Kampf vor sich, um sein Leben in den Griff zu bekommen: hohe Rückfallgefahr, Motivationsprobleme, Bewältigung oft schlimmer Folgen für das Arbeits- und Familienleben, aber auch die schwierige Suche nach geeigneter Unterstützung und lange Wartelisten bei Psychotherapeuten – Frust ist vorprogrammiert.

Daher gilt: Je früher Betroffene zur richtigen Behandlung gelangen, desto besser! Neue Therapiekonzepte bei Alkoholproblemen und zur Raucherentwöhnung zielen zudem eher auf die Reduktion des Konsums und das so genannte „kontrollierte“ Trinken bzw. Rauchen.

Diese und andere Therapieoptionen bei Süchten diskutieren die Teilnehmer des 5. Jahreskongresses Psychotherapie am 24. und 25. Oktober in Bochum (EBZ/Campus-Hotel, Springorumallee 20, 44795 Bochum). „Psychotherapie bei Sucht“ ist zentraler Themenschwerpunkt. 330 Teilnehmer werden erwartet.

Sucht und Psychotherapie

Welche guten und welche problematischen Entwicklungen zeichnen sich in der Epidemiologie und der psychotherapeutischen Versorgung von Menschen ab, die von Suchtproblemen betroffen sind? Wie steht es um die Zusammenarbeit der ambulant tätigen Psychotherapeuten mit anderen Hilfsangeboten? Welche psychotherapeutischen Konzepte haben sich wissenschaftlich bewährt? Wie können diese in den verschiedenen Bereichen des Versorgungssystems – Beratung, Krankenhaus, Rehabilitation, Nachsorge, ambulante Richtlinienpsychotherapie – und bei verschiedenen Patientengruppen umgesetzt werden? Diese und andere Fragen rund um Suchterkrankungen werden beim Kongress erörtert. Neben Substanzabhängigkeiten kommt ein breites Spektrum verschiedener nicht-stofflicher Suchtprobleme zur Sprache, die in der psychotherapeutischen Praxis behandelt werden. So diskutieren die Teilnehmer zum Beispiel über Therapiemöglichkeiten bei Kaufsucht.

Weitere Schwerpunkte: Essstörungen, Psychotraumatologie

Neben den Suchtproblemen sind weitere Schwerpunkte der Workshops z.B. krankhafte „Aufschieberitis“ (Prokrastination), den Zwang, sich Haare auszureißen (Trichotillomanie), Psychotraumatologie, Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen sowie Essstörungen. Unter die Psychotraumatologie fällt beispielsweise die Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen, die in Folge extrem schlimmer Lebenserfahrungen entstehen können und zu Ängsten, Depressionen, chronischen Schmerzen und wiederum Alkoholmissbrauch führen können.

Zielgruppe und Programm

Der Kongress ist eine gemeinsame Veranstaltung des Hochschulverbundes Psychotherapie NRW (unter Federführung der RUB, Fakultät für Psychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie, Dr. Christoph Koban, Dipl.-Psych. Monika Konitzer) und der Psychotherapeutenkammer NRW. Der Kongress besteht aus drei einleitenden Plenumsvorträgen und drei Halbtagen mit 50 parallelen fünfstündigen Workshops und richtet sich an niedergelassene und angestellte Psychologische Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten sowie Ärzten aus diesem Bereich. Informationen zum Kongressprogramm, den Vorträgen und Workshops finden Sie im Internet unter http://www.unifortbildung-psychotherapie.de

Weitere Informationen

Dr. Christoph Koban, Arbeitseinheit Klinische Psychologie und Psychotherapie der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel.: 0234/32-27716, koban@kli.psy.rub.de

Redaktion: Meike Drießen

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Dr. Josef König idw

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