Schiffsverkehr sorgt für dicke Luft – Plasmen und Katalysatoren können schädliche Abgase verringern

Ein Deutsch-Polnisches Team aus Industrie und Forschung will Schiffsdieselabgase mit Hilfe einer neuartigen Kombination aus Plasmen und Katalysatoren reinigen. Die neoplas GmbH koordiniert federführend das Projekt „Plasma-based catalytic treatment of exhaust emissions of marine diesel engines“. Damit können Reeder und Werften die verschärften Umweltnormen einhalten, laut denen der Ausstoß von Stickoxiden bis 2016 um 80 Prozent gesenkt werden muss.

Plasma gilt als vierter Aggregatzustand und entspricht einem teilionisierten Gas. Während Plasmen in der Sonne mehrere Millionen Grad heiß sind, lassen sie sich auch kalt für vielfältige Anwendungen in der Oberflächentechnik, Medizin oder im Umweltschutz einsetzen wie eben z.B. als Plasmafilter in der Abluftaufbereitung. Jedoch werden hier, anders als bei herkömmlichen Verfahren zur Abgasbehandlung, zwei Methoden in einem Prozess integriert: Katalysatoren und modernste Plasmatechnologie werden zu einem neuartigen Abgasnachbehandlungsverfahren kombiniert. Durch gezielte Oxidation und Reduktion werden die Stickoxide dabei in unschädliche Bestandteile umgewandelt.

Das dreijährige Verbundprojekt wird auf deutscher Seite vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert, auf der polnischen Seite vom Ministerium für Wissenschaft und Hochschulwesen.

Die neoplas GmbH wurde 2005 als Technologietransferzentrum aus dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. gegründet, der größten Forschungseinrichtung in Europa zur industriellen Ausrichtung dieses Themas. Hauptaufgabe sind die Entwicklung von Technologien bis zur Marktreife sowie Technologiemanagement und Forschungsmarketing.

Das Konsortium:

• Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP Greifswald)
• neoplas GmbH
• MET Motoren- und Energietechnik GmbH
• Leibniz-Institut für Katalyse e.V.
• Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik Universität Rostock
• Maritime Akademie Szczecin
• Westpommersche Technische Universität Stettin

Media Contact

Liane Glawe idw

Weitere Informationen:

http://www.inp-greifswald.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Ökologie Umwelt- Naturschutz

Dieser Themenkomplex befasst sich primär mit den Wechselbeziehungen zwischen Organismen und den auf sie wirkenden Umweltfaktoren, aber auch im weiteren Sinn zwischen einzelnen unbelebten Umweltfaktoren.

Der innovations report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Klimaschutz, Landschaftsschutzgebiete, Ökosysteme, Naturparks sowie zu Untersuchungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer