NABU erhält Grünes Licht für Naturschutzprojekt an der Havel

Der Naturschutzbund NABU hat Grünes Licht für die Umsetzung eines der größten europäischen Flussrenaturierungsprojekte erhalten. Der NABU als Projektträger wird gemeinsam mit den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt in den kommenden 13 Jahren Gebiete an der Unteren Havel zwischen Pritzerbe in Brandenburg und Gnevsdorf in Sachsen-Anhalt naturnah gestalten. Den Fördermittelbescheid für das insgesamt 24 Millionen Euro teure Gewässerrandstreifenprojekt Untere Havelniederung hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin am heutigen Freitag in Garz (Sachsen-Anhalt) übergeben.

„Mit diesem Vorhaben werden wir zeigen, wie aus einer Wasserstraße wieder ein lebendiger Fluss werden kann“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der Havel sollen verloren gegangene Naturräume und damit auch wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen zurückgegeben werden. Die Untere Havelniederung als wichtiger Teil des Naturparks Westhavelland und des Biosphärenreservats Flusslandschaft Mittlere Elbe sowie größtes und bedeutsamstes Feuchtgebiet im Binnenland Mitteleuropas, habe durch Flussausbaumaßnahmen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ökologische Schäden erleiden müssen. Die Probleme hätten sich in den letzten 15 Jahren durch ein abnehmendes Wasserangebot noch verschärft, so dass heute zahlreiche schützenswerte Arten vom Aussterben bedroht seien.

Mit den Renaturierungsmaßnahmen soll der Unteren Havel nun geholfen werden, wieder ein intakter Fluss mit sauberem Wasser und besserem Wasserrückhalt zu werden. Die Maßnahmen stellen auch einen Beitrag zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmen- und Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie dar.

Der NABU macht die Renaturierung durch jahrelange Vorplanungen und einem Anteil von 1,7 Millionen Euro aus Eigenmitteln möglich. Zweidrittel der Kosten trägt der Bund. Das Land Brandenburg – in dem der größere Teil des Renaturierungsgebiets liegt – beteiligt sich mit elf Prozent, Sachsen-Anhalt mit sieben Prozent an der Finanzierung. Das Vorhaben soll voraussichtlich 2018 abgeschlossen sein.

Media Contact

Christian Unselt presseportal

Weitere Informationen:

http://www.nabu.de

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