Regenwald-Baum frisst Kohlendioxid

Jatoba-Baum

Ein südamerikanischer Regenwald-Baum soll nach Ansicht eines Forschers der Schlüssel zur Treibhausgas-Reduktion sein: Jatoba, Hymenaea courbaril, soll unter stärkerer CO2-Belastung schneller wachsen, als herkömmliche Bäume, berichtet BBC-Online heute, Montag. Wissenschaftler haben aber gleichzeitig davor gewarnt, dass das Pflanzen von Jatoba-Bäumen allein, sicher nicht ausreicht, um die CO2-Levels global zu senken.

Marcos Buckeridge, Wissenschaftler im , hat entdeckt, dass der Jatoba-Baum sein Wachstum unter extremen CO2 Belastungen steigert. „Wir haben Samen unter mit 360 ppm und unter 720 ppm CO2 untersucht“, so der Botaniker. „Die Photosynthese hat sich bei dem Wert von 720 ppm verdoppelt“, erklärt der Forscher. Klimaexperten rechnen damit, dass bis 2075 eine solche CO2-Konzentration auf der Erde herrschen werde. Die Pflanze wirke dabei wie ein CO2-Fresser. Diese Idee könnte zukünftig dazu führen den brasilianischen Baum als CO2-Vernichter zu pflanzen.

Theoretisch wäre das eine optimale Lösung des Treibhauseffektes, argumentieren die Forscher zynisch. Anstatt andere umweltrelevante Aktionen zu setzen, werden Politiker dazu tendieren, diese Bäume anzupflanzen. Möglicherweise absorbieren die Bäume auch noch andere Umweltgifte. Einen Nachteil gebe es mit den Jatoba-Bäumen aber schon, so der Botaniker. „Sie brauchen eine lange Wachstumsphase ehe sie ihre volle Größe von rund 15 bis 20 Meter erreichen“. Bäume, die 500 Jahre alt sind, sind keine Seltenheit.

Die Forscher denken auch darüber nach, die genrelevanten Eigenschaften des CO2-Abbaus aus den Bäumen zu isolieren und in andere Pflanzen einzubauen. Dann würden auf der Welt tausende genetisch veränderte Pflanzen wachsen, die für niedrigere CO2-Werte sorgen. Buckeridge geht allerdings davon aus, dass das volle Verständnis dieser Vorgänge aber noch Jahrzehnte dauern werde. Der Forscher befürwortet zwar nicht die globale Aussaat von genetisch-veränderten Setzlingen, meint aber, dass die Technologie als Rettungsanker der Zukunft dienen könnte.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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