Wertbeitrag der IT für soziale Organisationen steigerungsfähig

Erstmals in Deutschland analysiert die dritte Ausgabe des IT-Reports für die Sozialwirtschaft den Wertbeitrag von Informationstechnologie (IT) für Sozialdienstleister sowie die Markenstärke der Anbieter branchenspezifischer Software.

Herausgeber der Studie ist die Arbeitsstelle für Sozialinformatik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Auf einer breiten Datenbasis, die sozialwirtschaftliche Unternehmen ab etwa 100 Mitarbeitern repräsentiert, weisen die Autoren Professor Helmut Kreidenweis und Professor Dr. Bernd Halfar auf beachtliche Spielräume bei der Ausschöpfung von Potenzialen im Bereich der Informationstechnologie hin.

Mit Hilfe von IT wollen soziale Organisationen vor allem die fachliche Qualität steigern und die Effizienz von Arbeitsabläufen verbessern. Doch genau bei diesen Zielen klafft die größte Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit. „Deutlich besser werden dagegen weniger wichtige Ziele wie die Verbesserung des Marketings erreicht“, so die Autoren. Auch an anderen Stellen zeigen sich Steigerungspotenziale: Die kompletten IT-Kosten kennen nur etwas mehr als der Hälfte der befragten Leitungskräfte und IT-Verantwortlichen.

Über eine schriftlich fixierte IT-Strategie verfügen nur 43 Prozent der Organisationen, bei Einrichtungen unter 500 Mitarbeitern sinkt dieser Wert auf 18 Prozent. Der einrichtungseigene IT-Bereich wird zumeist als Betreiber technischer Systeme gesehen, deutlich seltener als dienstleistungsorientierter Partner und Berater bei der Optimierung von Geschäftsprozessen. Eine höhere Wertschöpfung durch IT erreichen tendenziell größere Organisationen, die Kostentransparenz in der IT mit einer strategischen Ausrichtung des IT-Bereichs verknüpfen.

Der Anbietermarkt für fachspezifische Software – so der neue Report – zeigt sich aus Nutzersicht reichlich diffus. Viele Führungskräfte der Branche können nur unscharf zwischen Anbieter- und Produktnamen unterscheiden. Die Zufriedenheit mit Funktionalität und Stabilität der Software ist relativ hoch, deutlich schlechter schneiden dagegen Integrationsfähigkeit und Hilfefunktionen ab. Nur 20 Prozent der Befragten würden die gleiche Software auf jeden Fall wieder wählen. Dennoch wird die Software-Qualität im Durchschnitt besser beurteilt als der Service der Firmen. In beiden Kategorien werden starke Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern deutlich: nur wenige können in allen abgefragten Themenfeldern punkten. Eindrucksvoll zeigt der IT-Report, dass der „Buschfunk“ in der Sozialbranche funktioniert: Das allgemeine Image der Anbieter und Programme in der Sozialbranche ähnelt verblüffend der Einschätzung derjenigen, die die Software tatsächlich einsetzen.

Der „IT-Report für die Sozialwirtschaft 2010“ kann zum Preis von 25,- Euro zzgl. Versand bezogen werden über: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Arbeitsstelle für Sozialinformatik (Tel. 0 84 21/93-1472; Fax:: 0 84 21/93-17 73; christine.vetter@ku-eichstaett.de). Weitere Informationen unter http://www.sozialinformatik.de.

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Constantin Schulte Strathaus idw

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