Koffein in der Schwangerschaft macht Rattenbabys hyperaktiv

Schon seit langem ist bekannt, dass Frauen während ihrer Schwangerschaft keinen Kaffee und andere koffeinhaltigen Getränke konsumieren sollten. Oftmals wird aber von Ärzten und Schwangeren ein Auge zugedrückt und doch die eine oder andere leichte Tasse Kaffee getrunken. Wie nun eine Studie der Michigan State University gezeigt hat, können sich schon geringe Mengen von Koffein negativ auf den ungeboren Fötus auswirken, berichtete das Magazin Nature.com.

Wie erste Tierversuche zeigten, wies der Nachwuchs von Ratten, die in der Schwangerschaft Koffein verabreicht bekamen, Veränderungen beim Verhalten und Zellenaufbau auf. So wurden in manchen Fällen Glutamate, ein Molekül das die Gehirnzellen anregen soll, von den Zellen in geringeren Mengen aufgenommen, wodurch es zu Veränderungen in den Zellen kam. Diese Zellveränderungen äußerten sich im Verhalten: Die betroffen Babyratten zeigten zwar keine kognitiven Defekte, sie waren aber aktiver und weniger gehemmter als andere Neugeborene. „Die Ratten waren eher bemüht ihre Umgebung zu erforschen und interagierten intensiver und länger mit anderen Tieren“, erklärte Joseph Nunez, von der Michigan State University.

Peter Husslein vom Universitätsklinikum für Frauenheilkunde im AKH Wien weist darauf hin, dass man bei derartigen Studien immer vorsichtig sein sollte. „Die meisten dieser Untersuchungen werden an Tieren durchgeführt. An Menschen haben wir bisher noch keine Befunde, die belegen, dass Koffein für das ungeborene Kind gesundheitsschädigend ist. Klare Daten hingegen gibt es bei Zigaretten oder Drogenkonsum. Die werden aber zumeist weniger beachtet“, so Husslein.

„Mit Maß und Ziel ist Koffein sicherlich nicht für das Ungeborene schädlich. Wenn eine schwangere Frau zuviel Kaffee trinkt, treten beim Kind ungefähr die gleichen Symptome auf, wie bei allen anderen Menschen auch: Das Kind wird nervös, sein Herz schlägt schneller und ähnliches. Aber wirklich gefährlich ist Koffein nicht, vor allem dann nicht, wenn sich die Mutter sonst gesund ernährt und viel Bewegung an der frischen Luft macht“, erklärt Husslein im Gespräch mit pressetext.

Media Contact

Victoria Danek pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.nature.com

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