Galileo puscht GPS-Dienste

Kompatibilität zwischen US- und Euro-Standard für Erfolg entscheidend

Einen Aufschwung für GPS-ähnliche Anwendungen erwarten Marktforscher durch Galileo. Trotz hoher Projektkosten soll das Galileo-System wachsenden Zuspruch finden und Europa entscheidende strategische und wirtschaftliche Vorteile bringen. Dies geht aus einer heute, Donnerstag, veröffentlichten Analyse des Marktforschungsunternehmens Frost & Sullivan hervor. Entscheidend für den Erfolg sei aber, dass sich die USA und die EU über die Standards zur Interoperabilität der GPS- und Galileo-Systeme einigen können, sagte Frost & Sullivan-Analyst Patrick Collins.

Das US-amerikanische GPS-System wurde vom Militär entwickelt und besteht aus 24 Satelliten, die Zeit- und Positionssignale aussenden. Im Unterschied dazu ist Galileo frei von militärischer Kontrolle. Das auf Initiative der Europäischen Kommission und der Europäischen Weltraumorganisation ESA ins Leben gerufene System soll über 30 Satelliten (27 in Betrieb und drei als Reserve) verfügen. Die Satelliten werden auf drei Umlaufbahnen in einer Höhe von 23.616 Kilometern die Erde umkreisen. Zwei Kontrollzentren werden den Betrieb des Systems überwachen. Einsatzgebiete für das System sind unter anderem der Flug-, Straßen- und Seeverkehr sowie das Flottenmanagement.

Die Marktforscher bezeichnen Galileo als zuverlässig und heben die Unabhängigkeit von jeglicher militärischer Kontrolle hervor. Zunächst ist das System als Ergänzung zum US-amerikanischen GPS-System positioniert worden. Wegen mangelnder Abstimmung zwischen der EU und den USA könnte es jedoch zu einer Regionalisierung der Standards für die Satellitennavigation kommen. Dadurch würde die volle Entfaltung der Märkte behindert, schreiben die Analysten von Frost & Sullivan. Eine Interoperabilität der Standards sei also für den Erfolg unabdingbar.

Bezüglich der Marktchancen müssten Anbieter mehr bieten als nur herkömmliche Navigationsfunktionen. Die Unternehmen sollten neue Mehrwertdienste anbieten, die auf spezifische Anwenderbedürfnisse zugeschnitten seien. Als Beispiele nennt Frost & Sullivan hier Bereich wie Lagerhaltung und Flottenmanagement. Durch den Preisrückgang bei Navigationsgeräten werden zusätzliche Impulse erwartet. GPS- und ähnliche Dienste werden sich demnach zu Massenmärkten entwickeln.

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Georg Panovsky pressetext.deutschland

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