Zu alte Blutkonserven erhöhen Infektionsrisiko
Das zu lange Lagern von Blutkonserven erhöht das Risiko einer Infektion. Eine Studie des Cooper University Hospital ist zu dem Ergebnis gekommen, dass das Risiko einer Blutvergiftung oder Lungenentzündung sich nach dem 29. Tag verdoppelt.
Die Wissenschaftler fordern daher einen sorgfältigeren Umgang mit Lagerung und Einsatz von Blutkonserven. Die Ergebnisse der aktuellen Studie wurden der Öffentlichkeit auf einer Konferenz des American College of Chest Physicians in Philadelphia vorgestellt.
Offizielle britische Stellen betonen in diesem Zusammenhang, dass es durchschnittlich zehn Tage dauere bis das Blut in die Krankenhäuser gelange, berichtet BBC Online. Tägliche Lieferungen stellten sicher, dass es zu keiner zu langen Lagerung kommen könne. In den USA ist der Einsatz von Blut verboten, das länger als 42 Tage gelagert wurde. In Großbritannien liegt das Limit bei 35 Tagen. Nach zwei Wochen Lagerung beginnen die roten Blutkörperchen sich zu verändern. Die Folge ist die Freisetzung von Zytokinen – Chemikalien, die dafür bekannt sind, die Funktion des Immunsystems zu beeinträchtigen. Hohe Werte könnten daher Patienten anfälliger für Infektionen machen.
Das Team um David Gerber stellte der Anzahl der Krankenhaus-Infektionen bei 422 Patienten das Alter des für Transfusionen verwendeten Blutes gegenüber. Es zeigte sich, dass das Blut durchschnittlich 26 Tage alt war. 70 Prozent der Patienten erhielten Blut, das länger als 21 Tage gelagert worden war. Insgesamt erkrankten 57 Patienten an einer Infektion.
Sie hatten Blut erhalten, das älter war als das der anderen. Durchschnittlich war es dreieinhalb Tage länger gelagert worden. Patienten, die Blut bekamen, das älter als 28 Tage war, erkrankten doppelt so wahrscheinlich an einer Infektion. Je mehr Blut verabreicht wurde, desto höher war auch das Risiko. Gerber geht allerdings davon aus, dass eine Veränderung der Lagerungsfristen zu Engpässen in der Blutversorgung führen könnte.
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