Verwendung fluorierter Treibhausgase 2007 um 4,8% gestiegen

Als klimawirksame Stoffe tragen fluorierte Treibhausgase (FKW, H-FKW) weltweit zur Erderwärmung bei. FKW und H-FKW sind überwiegend Ersatzstoffe für ozonschichtschädigende Substanzen wie Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW) und Halone, welche in Deutschland seit 1995 für den Neueinsatz verboten sind.

Hauptsächlich finden die klimawirksamen Stoffe Verwendung als Treibgas in Sprays, als Treibmittel in Schäumen und Dämmstoffen, als Kältemittel in Kälte- und Klimaanlagen und als Feuerlöschmittel. Eine Gefährdung durch die Stoffe tritt erst bei deren Freisetzung auf; man bezeichnet diese Stoffe auch als potenziell emissionsrelevant.

Knapp 70% (6 751 Tonnen) der im Jahr 2007 verwendeten fluorierten Treibhausgase wurden in stationären und mobilen Kälte- und Klimaanlagen eingesetzt. Daneben verwendeten deutsche Unternehmen rund ein Viertel dieser klimawirksamen Stoffe bei der Herstellung von Treibmitteln für Kunst- und Schaumstoffe. Der Einsatz als Treibmittel in Spraydosen entsprach einem Anteil von knapp 6%, im Vergleich zum Vorjahr entwickelte sich der Einsatz der klimawirksamen Stoffe in diesem Bereich unterdurchschnittlich (+ 2,3%).

Treibhausgase verfügen über ein unterschiedliches Erwärmungspotenzial, das sogenannte „Global Warming Potential“ (GWP). Als Richtgröße dient die Klimawirksamkeit von Kohlendioxid (GWP von CO2= 1). Das in Deutschland häufig verwendete Treibhausgas R 134a trägt in einem Zeithorizont von 100 Jahren 1 300 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als CO2. Umgerechnet in GWP gewichtete Tonnen wurden 2007 in Deutschland 14,1 Millionen Tonnen klimawirksame Stoffe verwendet, darunter 8,8 Milli­onen Tonnen des Treibhausgases R 134a. Dieser Ersatzstoff wird für den in Deutschland verbotenen chlorhaltigen Stoff R 12 (FCKW) eingesetzt.

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