Rund 577 000 Handwerksunternehmen in Deutschland im Jahr 2008

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der erstmals registergestützt durchgeführten Handwerkszählung 2008 weiter mitteilt, erwirtschafteten diese Unternehmen rund 471,3 Milliarden Euro Umsatz. In den Handwerksunternehmen waren am 31. Dezember 2008 etwa 4,9 Millionen Personen tätig. Darunter waren knapp 3,6 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und etwa 750 000 geringfügig entlohnte Beschäftigte.

Die Unternehmen des Handwerks sind je nach ausgeübtem Gewerbe in sieben Gewerbegruppen gegliedert. Bezogen auf die Anzahl der Unternehmen, die tätigen Personen sowie den Umsatz ist das Ausbaugewerbe die größte Gewerbegruppe. Im Jahr 2008 erwirtschafteten in dieser Gruppe knapp 228 000 Unternehmen rund 126,6 Milliarden Euro Umsatz. Am 31. Dezember 2008 waren dort mehr als 1,3 Millionen Personen tätig. Zu der Gewerbegruppe des Ausbaugewerbes gehören beispielsweise Installateure und Heizungsbauer, Maler und Lackierer sowie Elektrotechniker.

Die kleinste Gewerbegruppe ist das Gesundheitsgewerbe. Hier waren knapp 176 000 Personen in etwa 22 000 Unternehmen tätig und erzielten

11,8 Milliarden Euro Umsatz. Besonders gewichtige Gewerbezweige in dieser Gruppe sind Zahntechniker und Augenoptiker.

Die Handwerke für den privaten Bedarf sind gemessen an der Anzahl der Unternehmen die zweitgrößte Gewerbegruppe. Zu dieser Gewerbegruppe gehören beispielsweise Friseure, Textilreiniger sowie Steinmetze und Steinbildhauer. Im Jahr 2008 gab es in den Handwerken für den privaten Bedarf rund 85 500 Unternehmen. Mit durchschnittlich 5 tätigen Personen je Unternehmen und etwa 39 000 Euro Umsatz je tätiger Person sind die Handwerke für den privaten Bedarf stärker von kleinen Unternehmen geprägt als die anderen Gewerbegruppen. Im Handwerk insgesamt waren durchschnittlich 9 Personen je Unternehmen tätig und es wurden etwa 96 000 Euro Umsatz je tätiger Person erwirtschaftet.

Methodische Hinweise:

Mit diesen Ergebnissen werden erstmals seit 1995 wieder Strukturinformationen über das Handwerk in Deutschland veröffentlicht. Im Gegensatz zu den bisherigen traditionellen Handwerkszählungen, bei denen alle Handwerksunternehmen befragt wurden, werden die Ergebnisse der Handwerkszählungen ab 2008 durch die Auswertung des statistischen Unternehmensregisters gewonnen. Das statistische Unternehmensregister enthält unter anderem Verwaltungsdaten über Umsätze und Beschäftigte der Unternehmen. Mit der Umstellung auf eine Auswertung von vorhandenen Datenquellen müssen keine Handwerksunternehmen mehr für diese Statistik befragt werden, so dass die Statistischen Ämter eine maximal mögliche Entlastung der Handwerksunternehmen erreichen. Bei der letzten Handwerkszählung im Jahr 1995 wurden noch etwa 563 000 selbstständige Handwerksunternehmen befragt. Aus der Handwerkszählung werden zukünftig jährliche Daten für das Handwerk veröffentlicht.

Weitere Ergebnisse der Handwerkszählung veröffentlicht das Statistische Bundesamt über die Datenbank GENESIS-Online (www.destatis.de/genesis) unter dem Stichwort „Handwerkszählung“ oder unter dem Code „53111“. Zusätzlich gibt es ein Informationsangebot zum Thema „Handwerk“ auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de. Dort steht unter anderem die Fachserie 4, Reihe 7.2 mit den Ergebnissen der Handwerkszählung kostenlos als Download zur Verfügung.

Detaillierte Ergebnisse für die Bundesländer publizieren die Statistischen Landesämter.

Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Jörg Feuerhake,
Telefon: (0611) 75 4116,
www.destatis.de/kontakt

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Jörg Feuerhake Statistisches Bundesamt

Weitere Informationen:

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