Sicherheit für digitale Identitäten

Welche neuen Sicherheitsfunktionen bringt der elektronische Personalausweis? Wie lassen sich Identitäten mittels SmartCards im Internet sicher überprüfen? Welche Rolle spielen digitale Identitäten in Zukunft beim Handy?

Diese und weitere Fragen zu elektronischen Ausweisen diskutieren Experten aus Forschung, Wirtschaft und Behörden beim SmartCard- Workshop des Fraunhofer SIT, der am dritten und vierten Februar 2009 in Darmstadt stattfindet. Neben aktuellen Ergebnissen aus Forschung und Entwicklung beschäftigt sich die Veranstaltung auch mit möglichen Angriffen auf SmartCard-Chips und der internationalen Standardisierung von Sicherheitsprotokollen für die zukünftigen Anwendungen.

„In Zukunft werden wir ein und denselben Ausweis ganz unterschiedlich nutzen können – bei der Ausweiskontrolle am Flughafen ebenso wie beim Einkaufen im Internet oder bei der Online-Abgabe der Steuererklärung“, sagt Workshop-Organisator Ulrich Waldmann vom Fraunhofer SIT. „Für Unternehmen, Behörden und jeden einzelnen Bürger ergeben sich daraus große Vorteile, denn die staatliche Kartenausgabe ermöglicht Sicherheit auf höchstem Niveau einschließlich des gegenseitigen Nachweises eindeutiger Identitäten.“ Höhepunkt der Veranstaltung ist die Verleihung des Fraunhofer SIT-SmartCard-Preises, der am dritten Februar im Rahmen einer Feierstunde vergeben wird. Der SIT-SmartCard Workshop ist die größte Entwicklerkonferenz für SmartCards in Deutschland.

Ab November 2010 soll der elektronische Personalausweis (ePA) den bisherigen Personalausweis ablösen. Die Bürger sollen den neuen Ausweis auch für den Internet-Einkauf und andere personenbezogene Dienste nutzen können. Deshalb besitzt der ePA neu-artige Sicherheitsfunktionen, die Online-Betrug verhindern und den Datenschutz im Internet erhöhen. Wie diese Mechanismen funktionieren und welche Anwendungsmöglichkeiten sich daraus für Bürger, Behörden und Unternehmen ergeben, schildert Michael Herfert vom Fraunhofer SIT in seinem Vortrag „Neue Anwendungskonzepte für eID“. Wie der elektronische Reisepass soll auch der kommende Personalausweis per Funk ausgelesen werden. Wie trotz der drahtlosen Verbindung die Sicherheit gewahrt bleibt und sich sogar Signatur-PINs sicher übertragen lassen, erklärt Dr. Kim Nguyen von der Bundesdruckerei in Berlin.

Weiterer Schwerpunkt des SmartCard-Workshops sind die eCard-Strategien in Deutschland, Österreich und Europa. Darüber refereriert u.a. Prof. Dr. Reinhard Posch, der Chief Infomation Officer der österreichischen Bundesregierung. Über den aktuellen Stand und die Strategien zur elektronischen Gesundheitskarte berichtet Cord Bartels, der neue technische Geschäftsführer der gematik Über ungewöhnliche Angriffsmöglichkeiten informieren Prof. Dr. Werner Schindler vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und Michael Kasper vom Fraunhofer SIT in ihrem Vortrag „Seitenkanalanalysen von hardware- und softwarebasierten Sicherheitsmodulen“.

Weitere Informationen und das vollständige Programm sowie die Anmelde-Unterlagen finden sich im Internet unter www.smartcard-workshop.de, die Teilnahme kostet 580 Euro. Für akkreditierte Journalisten ist die Teilnahme kostenlos.

Media Contact

Oliver Küch idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer