IT-gestütztes Aktivitätsprogramm bringt Mitarbeiter in Bewegung

Mit Hilfe des Personal Health Managers (PHM) werden unternehmensinterne Bewegungsprogramme jetzt auch für kleinere und mittlere Firmen erschwinglich. Mitarbeiter arbeiten mit einem persönlichen Gesundheitstrainer und einer Software.

Sie werden individuell betreut und erhalten ein auf sie zugeschnittenes Bewegungsprogramm. Pilotversuche in Unternehmen zeigen die Effizienz des Systems. Wissenschaftler der Fakultät für Informatik der TU München entwickeln die Lösung aus Dienstleistungen und Software und zeigen sie vom 21. bis 24. Oktober 2008 auf der SYSTEMS.

Regelmäßige Bewegung macht einzelne Mitarbeiter und damit das ganze Unternehmen leistungsfähiger. Die hohen Kosten für ein gut betreutes, individuell angepasstes Aktivitätsprogramm schrecken jedoch viele Unternehmen ab. Oft mangelt es an nötigen Ressourcen und Infrastruktur im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Der Personal Health Manager verknüpft persönliche Betreuungskomponenten mit IT-gestützten und automatisierten Leistungen – so können sich auch mittlere und kleine Unternehmen ein Bewegungsprogramm leisten.

Nach einer persönlichen Eingangsberatung erarbeitet der Gesundheitstrainer für den Teilnehmer einen individuellen Bewegungsplan mit Kraft- und Ausdauereinheiten, den dieser orts- und zeitunabhängig bequem im Internet abrufen kann. Puls- und Zeitvorgaben, Übungsbeschreibungen und Bilder helfen, das Training korrekt durchzuführen. Hier dokumentiert der Teilnehmer auch geleistete Bewegungseinheiten, erhält Tipps und kann den Betreuer per E-Mail oder Telefonhotline kontaktieren. Der Betreuer verfolgt über die Dokumentation den Fortschritt des Teilnehmers – und bei Bedarf kann er eingreifen. Die Software unterstützt ihn dabei mit Strukturierungshilfen, Vorlagen, Warn- und Nachrichtensysteme.

Zudem kann der Gesundheitstrainer mit dem Personal Health Manager Routinetätigkeiten schnell und effizient erledigen. Es bleibt mehr Zeit für den persönlichen Kontakt mit dem Teilnehmer – er kann ihm Feedback geben und motivieren. Die genaue Definition der benötigten Leistungen ermöglicht auch problemlos die Vertretung eines Betreuers.

„Durch die IT-Unterstützung kann ein Gesundheitstrainer mehr Teilnehmer qualitativ hochwertig betreuen. Unternehmen können damit vielen ihrer Mitarbeiter Gesundheitsprogramme anbieten, die bisher oft nur dem Management vorbehalten waren“, sagt Prof. Dr. Leimeister. Er leitet am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der TU München das Projekt.

Mitarbeiter von zwei Münchener Unternehmen erprobten bereits den Personal Health Manager. Mit Erfolg: Die Teilnehmer sind zufrieden und die medizinischen Messergebnisse belegen das. Im Durchschnitt konnten die Teilnehmer ihren Bauchumfang um mehrere Zentimeter verringern und ihre Bewegungsausdauer deutlich steigern. Derzeit wird das Programm an der TUM weiterentwickelt – die neue Version soll im Frühjahr in weiteren Unternehmen eingesetzt werden.

Der Personal Health Manager wird im Rahmen des Forschungsprojekts SPRINT – Systematische Integration von Produkt und Dienstleistung in der Gesundheitswirtschaft entwickelt (Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung, FKZ 01FD0609). SPRINT ist ein Verbundprojekt der Technischen Universität München, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik (Projektleiter: Prof. Dr. Jan Marco Leimeister) und weiteren Partnern. Mehr Informationen unter: www.projekt-sprint.de

Kontakt
Dipl. rer. com. Uta Knebel
TU München
Fakultät für Informatik
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik (I17) Boltzmannstr. 3
85748 Garching b. München.
Tel.: +49 (0)89 – 289 19504
Email: knebel@in.tum.de
Die Technische Universität München (TUM) ist mit rund 420 Professorinnen und Professoren, 8.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (einschließlich Klinikum rechts der Isar) und 22.000 Studierenden eine der führenden Universitäten Europas. Ihre Schwerpunktfelder sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften, Medizin und Wirtschaftswissenschaften. Nach zahlreichen Auszeichnungen wurde sie

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Uta Knebel Technische Universität München

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