BIOTECHNICA 2008: Nachwachsende Rohstoffe
Das Öl wird knapp, die Energiepreise steigen. An einer Nutzung regenerationsfähiger Ressourcen kommen wir nicht mehr vorbei – zumal der weltweite Energiebedarf stetig steigt.
Wie die biotechnologische Basis für solche erneuerbaren Energie- und Rohstoffquellen aussehen kann, diskutieren hochrangige Experten auf der europäischen Biotechnologie-Leitmesse BIOTECHNICA 2008. Am 9. Oktober sind 'Renewables' ein Thema während des hochkarätigen Wissenschaftskongresses European BioPerspectives.
Nachwachsende Rohstoffe sind vor allem für zwei Bereiche interessant: als Energie-quelle, mit der sich fossile Energieträger ersetzen lassen, etwa als Bio-Sprit oder -Gas. Zudem sind nachwachsende Rohstoffe attraktive Ausgangsbasis für die Produktion von Chemikalien, die bislang ebenfalls auf fossilen Kohlenstoffquellen basiert. Im Rahmen des Kongressprogramms werden u.a. neue, von Bakterien produzierte Tenside sowie von Pflanzen und Pflanzenkulturen hergestellte Cyclitole und Alkaloide vorgestellt.
Beim Ersatz von Öl als Kraftstoff zeigen Biotechnologen in Hannover ihre ganze wissenschaftliche Kreativität. So könnten Algen eine Schlüsselrolle bei der Erschließung neuer Energiequellen spielen. Noch hinken Mikroalgen als biotechnologische Plattform hinter anderen Mikroorganismen hinterher – vor allem Bakterien und Hefepilzen. Dabei lassen sich Algen kostengünstig und im großen Maßstab anzüchten. Da sie vorwiegend Sonnenlicht und Kohlendioxid benötigen, um große Mengen Biomasse zu erzeugen, sehen Experten Algen als zukunftsträchtiges System, um Basischemikalien oder Biokraftstoff zu produzieren. Auf welche Weise sich Algen genetisch umprogrammieren lassen, so dass sie etwa menschliche Antikörper produzieren oder sehr effektiv Biokraftstoffe bilden, wird auf dem Kongress präsentiert. Aber auch die Technologien, die nötig sind, damit solche Hochleistungsalgen mit Biomasse vom Acker konkurrieren können, sind Thema auf der BIOTECHNICA 2008.
Über die EUROPEAN BIOPERSPECTIVES
Die EUROPEAN BIOPERSPECTIVES ist ein Biotechnologie-Fachkongress, der 18 Fachgesellschaften und Organisationen aus Biowissenschaften und Biotechnologie in dem Ziel vereint, ein aktuelles und anspruchsvolles wissenschaftliches Vortrags-programm anzubieten. Die Partner repräsentieren zusammen rund 30 000 individuelle wissenschaftliche Mitglieder. Das wissenschaftliche Komitee setzt sich aus renommierten Fachvertretern zusammen, die die thematische Breite der verschiedenen Biotechnologie-Teildisziplinen im mehrsträngigen Programm gewährleisten. Die BIOPERSPECTIVES hat sich seit ihrem Start 2004 als Weiterentwicklung der traditionsreichen DECHEMA-Jahrestagung der Biotechnologen zur wichtigsten wissenschaftlichen Biotechnologie-Kongressveranstaltung in Deutschland entwickelt, die zuletzt 2 000 Teilnehmer zusammenführte.
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