CeBIT – die größten Tops und Flops

In fast zwei Wochen ist es wieder soweit: Schneller, größer, besser – nicht immer haben sich die CeBIT-Highlights der Vergangenheit als Tops erwiesen. Zu oft waren teure Flops dabei, so die Einschaetzung der Unternehmensberatung Mummert Consulting. Die Negativserie der letzten Jahre kratzt am Ruf der Messe als Trendbarometer der High-Tech-Welt. Eine Folge: Im letzten Jahr hat die Messe rund 10 Prozent ihrer Aussteller und 17,6 Prozent ihrer Besucher verloren.

Ausnahme 2002: Mobiles Multimedia entwickelte sich im vergangenen Jahr zu einem Topthema. Die Multimediahandys sind weiter auf dem Vormarsch und bescheren den Herstellern einen Verkaufsboom. Alle grossen europaeischen Mobilfunkanbieter konnten in den letzten Wochen einen kraeftigen Kundenzuwachs melden. Sie sehen mittlerweile in MMS-Diensten die Chance, Umsaetze in einem weit gehend gesaettigten Markt zu steigern. Dennoch: Beim CeBIT-Flopthema 2002 UMTS ist das Ende noch nicht absehbar. Die Mobilfunkbetreiber und Handyhersteller konnten ihre fuer 2002 angekuendigten Ziele nicht erreichen. Jetzt ruht ihre Hoffnung auf 2003: Die meisten Anbieter wollen im 3. Quar-tal 2003 mit ihrem UMTS-Netz starten. Serienreife Handys sollen Anfang des Jahres auf den Markt kommen. Ob der Marktdurchbruch wie erhofft gelingt, ist nicht sicher. Zumindest wird UMTS auf der CeBIT 2003 wieder ein Themenschwerpunkt sein.

Die kostspieligen Flops der letzten Jahre wiegen schwer. 1997 wurde das interaktive Fernsehen angekuendigt. Es sollte die PC-Technologie ins Familienwohnzimmer bringen. Nichts davon ist realisiert worden: Die Wiedervorlage des Themas erfolgt laut Expertenmeinung fruehestens im Jahr 2006. Die Datenuebertragung per Satellit war der Flop des Jahres 1998. Der Satellitenempfang sollte lange vor DSL das komfortable Internet der Zukunft liefern. Doch daraus wurde nichts: Das Internet aus dem Orbit hat bis heute keine bedeutsamen Marktanteile. Spracherkennungs- und -ausgabesoftware sollten mit der CeBIT 1999 den Siegeszug antreten. Es wurde zum Flop. Bis heute fuehrt kaum ein Weg an der Tastatur vorbei. Im Jahre 2000 hagelte es gleich mehrere Flops: Technisch war Voice over IP, das Telefonieren uebers Web, einer der Fehlstarter des Jahres. Das Internet war der Sprachuebertragung nicht gewachsen, das IP-Protokoll ungeeignet. Fatal auch, dass die Start-ups auf der CeBIT noch wie Popstars gefeiert wurden – kein halbes Jahr spaeter steckte Deutschland in der Dot.com-Krise.

Es gab auch Tops: 2001 lagen die Aussteller mit dem prognostizierten Siegeszug von DSL richtig: Mit knapp drei Millionen DSL-Verbindungen ist Deutschland derzeit Spitzenreiter in Europa. Die Experten gehen davon aus, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird. 2000 rueckte das Thema „Sicherheit“ in den Fokus der Oeffentlichkeit. Der Grund: Im Februar wurden grosse Online-Shops mit tausenden Scheinanfragen lahm gelegt. Dementsprechend rege war das Interesse an Sicherheitssoftware auf der CeBIT. Das Schwerpunktthema „Mobile Computing“ war 1999 der Sieger: Handheld-PCs verdoppelten nach der CeBIT innerhalb eines Jahres ihre Verkaufszahlen. Knapp zehn Millionen Geraete wurden verkauft.

Media Contact

Joerg Forthmann Mummert Consulting

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer