Schwankungen der HIV-Werte kein Anlass zur Besorgnis

Statistische Abweichungen kein Hinweis auf Resistenz

Ein vorübergehendes Ansteigen der HIV-Werte während der Behandlung bedeutet generell nicht, dass das Virus eine Resistenz gegen die Medikamente entwickelt. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Johns Hopkins University gekommen. Da HIV sehr rasch mutiert, waren Mediziner besorgt, dass sogar geringe Veränderungen der Werte auf das Entstehen einer Resistenz hinweisen könnten. Die Forscher argumentieren jedoch im Journal of the American Medical Association, dass es sich bei diesen Schwankungen eher um statistische Eigenheiten handelt.

Das Team testete das Blut von zehn HIV positiven Patienten. Die Besorgnis über die Schwankungen hat zu einer kostenintensiven Wiederholung von Tests geführt. Bei einigen Patienten wurde die Behandlung verändert. Jetzt zeigte sich, dass diese Maßnahmen wahrscheinlich nicht erforderlich waren. Der leitende Wissenschafter Robert Siliciano erklärte, dass diese Ergebnisse hunderttausende Betroffene beruhigen sollte, dass die hochaktive retrovirale Therapie (HAART) nicht versagt habe. „Mediziner und Patienten verfügen jetzt über entscheidend mehr Informationen, ab wann Schwankungen der Werte Anlass zur Besorgnis sind.“ Die Forscher berechneten, dass erst bei einer Abweichung von 200 Kopien pro Milliliter Blut oder gleich bleibenden Werten bei wiederholten Tests ein Hinweis auf eine Mutation des Virus gegeben ist.

Die Wissenschafter führten detaillierte genetische Analysen der Blutproben durch. Bei allen Patienten wurde die Infektion mit HAART behandelt. Ihre Virenbelastung lag für mindestens sechs Monate bei weniger als 50 Kopien pro Milliliter Blut. Schwankungen traten bei neun der zehn Patienten auf. Diese Ergebnisse wurden durch weitere Tests mit den gleichen Proben nicht bestätigt. Die genetische Analyse zeigte laut BBC keine Hinweise auf Mutationen der beiden entscheidenden Enzyme, die durch die Behandlung mit den Medikamenten blockiert werden. Das Auftreten einer Medikamentenresistenz erfordert Veränderungen in der Behandlung, die für den Patienten sehr schwierig sein können. Verschiedene Kombinationen von Medikamenten können toxische Nebenwirkungen wie Diabetes verursachen und können deutlich schlechter vertragen werden als die ursprüngliche Medikation.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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