Östrogene aus Rhabarber

Arzneimittel aus heimischer Produktion

Die Nachfrage nach pflanzlichen Wirkstoffen in Arzneimitteln nimmt zu. Das gilt auch für Östrogene, die in der Frauenheilkunde eine Rolle spielen. Die Wurzeln einiger Rhabarber-Arten enthalten Wirkstoffe mit östrogener Wirkung. Die Medizinalpflanze Rhapontik-Rhabarber soll deshalb künftig auch in Sachsen-Anhalt angebaut werden. Auf etwa 1.200 bis 2.400 Hektar könnte die vielseitig einsetzbare Pflanze wachsen. Im Rahmen eines Forschungsprojektes des Netzwerkes der Region Nordharz/Börde „InnoPlanta“ wird die Rohstoffproduktion dieses speziellen Rhabarbers angestrebt. Ziel ist es, eine rationelle Produktionskette vom Anbau bis zur Vermarktung aufzubauen. Seit 2001 arbeiten Wissenschaftler bereits an der Selektion geeigneter Pflanzen mit gleich bleibend hohem Wirkstoffgehalt. Die Entwicklung von Methoden zur Vermehrung des Pflanzenmaterials steht nun im Vordergrund. Außerdem müssen die landwirtschaftlichen Voraussetzungen, wie Anbau- und Erntetechniken, Pflanzabstände, Düngung usw. erarbeitet werden.

Bisher wurde der Raponticin-Bedarf durch Importe von Rhabarber-Wurzeln aus China gedeckt. Diese Importe entsprechen allerdings nicht mehr den Anforderungen der pharmazeutischen Industrie. Der Wirkstoffgehalt ist zu gering und Herbizidrückstände überschreiten die europäischen Grenzwerte. Ziel des Forschungsprojektes in Sachsen-Anhalt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, ist die Ansiedlung und Gründung innovativer Unternehmen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze, heißt es in einer Pressemittelung des Netzwerkes.

Media Contact

Renate Kessen aid

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wie die Galvanotechnik durch Digitalisierung effizient wird

SurfaceTechnology GERMANY… Digitalisierung und Hartverchromung aus Chrom(III)-Elektrolyten: Das sind die beiden großen Themen, mit denen sich Forscherinnen und Forscher von der Abteilung Galvanotechnik am Fraunhofer IPA derzeit beschäftigen. Ihre Erkenntnisse…

Ersatz für Tierversuche – jetzt ganz ohne Tierleid

Erstes Gewebe-Modell der Leber völlig ohne Materialien tierischer Herkunft hergestellt. Wissenschaftler*innen der TU Berlin haben mit Hilfe von 3D-Biodruck erstmals ein Modell der Leber aus menschlichen Zellen hergestellt, ohne dabei…

Neue Wege zur mentalen Gesundheit

Magnetspule am Kopf sorgt für antidepressive Effekte… In der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) wird derzeit eine Studie zur Erforschung der antidepressiven Wirkung einer…

Partner & Förderer