Verbindung zwischen Geburtsgewicht und Gesundheitszustand der Nieren entdeckt

Eine Studie der Monash University in Melbourne, Australien, hat ergeben, dass die Zahl der Nephronen in einer Niere proportional zum Geburtsgewicht eines Menschen steigt. Diese Ergebnisse könnten erklären, warum bei der indigenen Bevölkerung Australiens und bei Afro-Amerikanern ein höheres Risiko für Nierenerkrankungen und hohen Blutdruck besteht.

Nephronen sind wichtige Niereneinheiten. Sie filtern das Blut und sorgen dafür, dass Wasser, einige Salze, Glukose und Aminosäuren in die Blutgefäße zurückgeführt werden, während Abfallprodukte entfernt werden. Menschen- und Tierstudien haben gezeigt, dass eine geringere Anzahl von Nephoren das Risiko, unter Hypertonie und Nierenkrankheiten zu leiden, erhöhen.

Unter australischen Aborigines, nordamerikanischen Indianern und unter Afro-Amerikanern treten wesentlich häufiger Herz- und Nierenleiden auf, als unter der übrigen Bevölkerung in den gleichen geographischen Gebieten. In diesen Bevölkerungsgruppen treten auch mehr Fälle von Niedriggewichts-Geburten und Fettleibigkeit unter Erwachsenen auf.

Die Studie wurde von Professor John Bertram und Rebecca Douglas-Denton am Fachbereich für Anatomie und Zellbiologie der Monash University in Zusammenarbeit mit Forschern der Northern Territory Menzies School of Health Research und des University of Mississippi Medical Center in den USA durchgeführt. Die Forscher führten Autopsien an Nieren von Menschen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Australien und Nordamerika durch und untersuchten diese hinsichtlich ihrer Größe und der Anzahl der Nephronen. Sie überprüften auch eventuelle auf das Geschlecht zurückzuführende Unterschiede oder auch Korrelationen zwischen Alter und Geburtsgewicht.

„Zum Zeitpunkt der Geburt ist bereits die Anzahl der Nephronen angelegt, und sie reduziert sich im Prozess der Alterung,“ erklärt Professor Bertram. „Über viele Jahre wurde angenommen, dass jeder Mensch zum Zeitpunkt seiner Geburt über etwa 1 Million Nephronen verfügt.“ Die jetzige Studie hat nun gezeigt, dass die Zahl der Nephronen von Mensch zu Mensch variiert – von 200.000 bis zu 1,8 Millionen. Und was noch wichtiger ist, sie hat gezeigt, dass die Zahl der Nephronen, über die eine Person verfügt, mit ihrem Geburtsgewicht zunimmt.“

Weitere Informationen in englischer Sprache:
Professor John Bertram
Tel.: 0061-3 -9905 2751 Mobil: 0061- 409 960 650.

Penny Fannin, Media Communications
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Sabine Ranke-Heinemann idw

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