Zinkmangel bedroht Diabetiker!

Wie Diabetiker mit Zinkhistidin den Teufelskreis Zinkmangel durchbrechen können

Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin rät: Diabetiker sollten bei Zinkmangel täglich 15 bis 30 mg Zink einnehmen

Viele der rund fünf Millionen Diabetiker in Deutschland leiden aufgrund erhöhter Zinkverluste über den Urin an einem Zinkmangel, betont heute Sven-David Müller von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik* in Bad Aachen. Studien zufolge liegt bei Diabetikern der Zinkverlust über den Urin um das zwei- bis dreifache oberhalb der Norm. Zink hat eine bedeutende Rolle in der Kontrolle des Kohlenhydratstoffwechsels, der Blutzuckerregulation und der Insulinwirkung. Diabetiker haben ein hohes Risiko einen Zinkmangel zu entwickeln (1). Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium, Zink, Chrom und Vanadium stehen im Zusammenhang mit einer Insulinresistenz und ihrer Behandlung (2).

Die aktuellen Ernährungsempfehlungen für Diabetiker können zu einem Zinkmangel führen, da eine ballaststoffreiche und relativ eiweißarme Ernährung eher zinkarm und die Bioverfügbarkeit des enthaltenen Zinks gering ist. Pflanzliche Lebensmittel weisen eine schlechtere Bioverfügbarkeit für Zink auf als tierische. Bestimmte Eiweißbausteine (= Aminosäuren) wie Histidin verbessern die Zinkverfügbarkeit entscheidend, so Müller. Zink ist neben Eisen mengenmäßig das zweithäufigste Spurenelement im menschlichen Organismus. Der Körper eines Erwachsenen enthält etwa zwei bis drei Gramm Zink, das vor allem in den Haaren, Hoden, Knochen, Muskeln, Ovarien, Prostata und in den insulinproduzierenden Inselzellen der Bauchspeicheldrüse in hoher Konzentration vorkommt, so Müller.

Diabetiker leiden stärker unter oxidativem Stress als Gesunde. Daher ist ihr Antioxidanzienbedarf erhöht. Die antioxidativen Effekte von Zink bei Diabetikern konnten in verschiedenen Studien gezeigt werden (3). In der Schwangerschaft verlieren Diabetikerinnen vermehrt Zink. Ein Zinkdefizit in der Schwangerschaft kann zu einem zu niedrigen Geburtsgewicht führen (4). Diabetiker leiden oftmals unter Wundheilungsstörungen und sind infektanfällig. Durch seine entzündungshemmenden sowie immunstimulierenden Effekte ist Zink für Diabetiker ein wichtiges Spurenelement. Zink ist entscheidend an der Blutzuckerregulation, der Insulinbildung sowie -wirkung an den Zellen beteiligt. Im Tierversuch führt ein Zinkmangel zu diabetesähnlichen Symptomen. Zinkmangel erschwert die Kontrolle der Blutzuckerregulation. Bei Serum-Zinkwerten unter 90 Mikromol pro Liter oder Zinkmangelsymptomen muss die Zinkzufuhr erhöht werden, erklärt Müller. Problematisch ist, dass zinkreiche Lebensmittel in der Regel eiweißreich sind. Daraus folgt, dass Diabetiker einen Zinkmangel insbesondere über Zinkpräparate ausgleichen sollten. Ernährungsmedizinisch empfehlenswert ist die Einnahme von 15 bis 30 mg Zink in Form von Zink-Histidin-Supplementen. Nach einer Einnahmedauer von sechs bis acht Wochen normalisieren sich Zinkspiegel und Immunstatus, außerdem verbessert sich die Wundheilung. Durch die Gabe von Zink ist bei Typ-1- und Typ-2-Diabetikern die Einsparung von Medikamenten möglich. Insgesamt trägt eine optimale Zinkversorgung bei Diabetikern im Rahmen eines gesunden Lebensstils dazu bei, diabetische Folgekomplikationen an Gefäßen, Herz, Nieren, Augen und Nerven vorzubeugen.

Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik
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