Europa-Atlas der Geothermischen Ressourcen erschienen
Im September dieses Jahres ist der „Atlas of Geothermal Resources in Europe“ bei der EU erschienen. In diesem Atlas werden vor allem die Ressourcen in den Ländern Mittel- und Osteuropas dargestellt.
Die Staaten, die sich schon an dem 1988 erschienen „Atlas of Geothermal Resources in the European Community, Austria and Switzerland“ beteiligten, wiesen nur ihre zwischenzeitlich neu ermittelten Ressourcen aus. Im Falle Deutschlands sind dies vor allem die Ressourcen in den neuen Bundesländern.
An beiden von der EU finanzierten und vom GGA-Institut koordinierten Atlas-Projekten beteiligten sich insgesamt 32 europäische Staaten: Albanien, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Ukraine, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Weißrussland. Da in beiden Atlanten eine einheitliche Vorgehensweise zur Bestimmung der Energiemenge eingehalten wurde, sind die Karten des neuen Atlas (2002) mit denen des Vorgängers (1988) vergleichbar. Für die Berechnung der Ressourcen wurde einheitlich ein Doublettenbetrieb mit einer Reinjektionstemperatur von 25 °C vorgegeben. Es wurden nur geologische Schichten betrachtet die hinsichtlich ihrer hydraulischen Eigenschaften als Aquifer (Poren-, Kluft- und Karstaquifere) eingestuft werden können. Es stehen somit für ganz Europa vergleichbare Daten als Planungsgrundlage für potentielle Nutzer geothermischer Energie zur Verfügung.
Die Atlanten enthalten jeweils einen nach Ländern geordneten Text-, Tabellen- und Kartenteil, der durch einen gesamteuropäischen Text- und Kartenbeitrag ergänzt wird.
In den Tabellen sind Wärmestromdichte, Thermalquellen und geothermische Installationen aufgelistet. Die geothermischen Ressourcen eines Gebietes werden durch einen Satz von 4 Karten charakterisiert: (1) Tiefe, (2) Mächtigkeit, (3) Temperatur und (4) Ressourcen bzw. Reserven des Grundwasserleiters. Darüber hinaus sind zahlreiche geologische Schnitte und Karten sowie statistische Angaben in den Atlanten enthalten. Das Kartenwerk wird durch zusätzliche Informationen über die Aquifere wie Porosität, Permeabilität und Transmissivität ergänzt. Die Formationswässer werden soweit bekannt über ihre chemische Zusammensetzung und Salinität charakterisiert. In Einzelfällen sind auch hydrogeologische Modelle und Interpretationen enthalten.
Der „Atlas of Geothermal Resources in Europe“ kann über das „Office for Official Publications of the European Communities“ der Europäische Kommission oder über den Buchhandel bezogen werden:
Atlas of Geothermal Resources in Europe (2002)
Price (excluding VAT) in Luxembourg: EUR 200.
ISBN: 92-828-0999-4 CG-NA-17-811-EN-C
Office for Official Publications of the European Communities
Suzanne Hurter and Ralph Haenel, editors
93pp, 88 plates
L-2985 Luxembourg
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften
Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.
Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.
Neueste Beiträge

Europaweit leistungsstärkster 7-Tesla-MRT ist in Betrieb
Universität Magdeburg übernimmt Führungsrolle in der Bildgebungsforschung. Am Mittwoch, dem 22. März 2023, wurde an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg der europaweit leistungsstärkste 7-Tesla-Magnetresonanztomograph (MRT) feierlich eingeweiht. Im Beisein des Wissenschaftsministers des…

Synthesegas und Akku-Power mit Energie aus dem Sonnenlicht
Mithilfe der Photosynthese gewinnen Pflanzen Energie aus dem Sonnenlicht. Forschende der Technischen Universität München (TUM) haben dieses Prinzip als Grundlage genommen, um neue nachhaltige Verfahren zu entwickeln, mit denen in…

Molekulare Nanoschichten organisieren sich selbst
Die Selbstorganisation spezieller Moleküle reicht aus, um Nanoschichten gezielt wachsen zu lassen. Das hat ein Marburger Forschungsteam aus Physik und Chemie herausgefunden. Die beteiligten Wissenschaftler berichten im Wissenschaftsmagazin „Nature Communications“…