Apotheker wehren sich gegen Monopolkommission

ABDA fürchtet Kollaps für das gesamte Apotheken-System

„Einen Versandhandel mit apothekenpflichtigen Arzneimitteln an Endverbraucher darf und kann es nicht geben, auch wenn die Monopolkommission das anders sieht“, bekräftigte Frank Diener, Geschäftsführer der Bundesvereinigung deutscher Apothekerverbände (ABDA), den Standpunkt der Apotheker. Dem gegenüber steht die Monopolkommission laut einem Bericht des „Spiegel“ auf dem Standpunkt, dass Versandapotheken ihre Arzneimittel bereits heute rechtmäßig nach Deutschland übers Internet vertreiben dürften.

Die Monopolkommission hat in ihrem Gutachten auf die „E-Commerce-Richtlinie“ der EU verwiesen, der zufolge für den Internet-Handel die Vorschriften jenes Landes gelten, in dem der jeweilige Anbieter der Ware sitzt. Daher würden die in Deutschland ergangenen gegenteiligen Gerichtsurteile auf „fehlerhafter Rechtsanwendung“ beruhen.

„Das wirtschaftliche Problem an der Sache ist“, so Diener, „dass sich die Versender nur die Rosinen aus dem Arzneimittel-Kuchen picken und ausschließlich die für sie lukrativsten Medikamente anbieten würden. Somit droht der Kollaps für das gesamte Apotheken-System!“ Hermann Stefan Keller, Vorsitzender des deutschen Apothekerverbandes, kritisiert, dass eine nach dem Gesetz unabhängige Sachverständigenkommission sich offenbar gezielt in eine laufende politische Auseinandersetzung einschalte.

„Es drängt sich der Verdacht auf, dass sich nun auch die gesetzlich unabhängige Monopolkommission instrumentalisieren lasse“, meint Keller. Offenbar wolle man – wie auch immer gearteten – politischen Interessen den Vorrang vor der Arzneimittel-Sicherheit zum Nachteil der Patienten einräumen.

Media Contact

Gabi Hasmann pte.online

Weitere Informationen:

http://www.abda.de/ABDA/index.html

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